FAST-Regel: Schlaganfall sofort erkennen

Vater und Sohn unterhalten sich beim gemeinsamen Abendessen
Wichtig bei Schlaganfall-Warnzeichen sind erste Anzeichen im Gespräch: Hängen beim Lächeln die Mundwinkel herab, wird auffällig undeutlich gesprochen?
© Adam Gregor / Fotolia.com
Direkt zum Inhaltsverzeichnis

Bei einem Schlaganfall ist eine schnelle Reaktion essentiell, um das Risiko auf schwere bleibende Schäden zu verringern. Mit der FAST-Regel lassen sich die Symptome rasch erkennen.

Woran erkenne ich die unabhängig geprüften Inhalte? Wer unsere Artikel prüft und alle weiteren Infos zu unseren Qualitätskriterien finden Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Jährlich erleiden etwa 24.000 Menschen in Österreich einen Schlaganfall. Zumeist sind es arteriosklerotische Verengungen oder verschleppte Blutgerinnsel, die für eine plötzliche Durchblutungsstörung und im weiteren Verlauf den Ausfall eines Areals im Gehirn sorgen. Wenngleich die Sterberate bei Schlaganfällen dank moderner medizinischer Möglichkeiten stark zurückgegangen ist, sind Langzeitfolgen nach wie vor sehr häufig.

Insbesondere in Mitteleuropa ist zudem das Durchschnittsalter der Bevölkerung gestiegen, was wiederum das Risiko auf einen Schlaganfall erhöht. Anders ausgedrückt könnte man auch sagen, dass einfach mehr Menschen alt genug werden, um von einem Schlaganfall betroffen zu sein. Daher sind in den letzten Jahrzehnten die Betroffenenzahlen insbesondere in der westlichen Welt teils deutlich gestiegen.

Video: Schlaganfall: Jede Minute zählt – Anzeichen, Ursachen & Behandlung

Prim. Ass. Prof. Dr. Karl Matz (Vorstand der Abteilung für Neurologie, Landesklinikum Baden-Mödling) nennt Risikofaktoren und gibt Tipps, wie sich ein Schlaganfall bestmöglich vermeiden lässt. (Webinar, 12.12.2023)

Es mehren sich jene Fälle, in denen die Erkrankung ohne schwerwiegenden Folgeschäden überstanden wird. Entscheidend ist dafür wie in so vielen Bereichen der Medizin eine schnelle Reaktion. Zu diesem Zwecke wurde die FAST-Regel, benannt nach dem englischen Wort für "schnell", entwickelt:

  • F steht für Face (Gesicht): Der Betroffene soll lächeln. Hängt der Mundwinkel auf einer Seite herab?
  • A steht für Arm: Der Betroffene soll beide Arme heben. Sinkt einer der beiden Arme nach unten bzw. ist einer der Arme gelähmt?
  • S steht für Sprache: Der Betroffene soll einen einfachen Satz wiederholen. Macht er dabei einen Fehler? Spricht er auffällig undeutlich?
  • T steht für Time: Wenn nur eine der Fragen mit "Ja" (oder auch "Vielleicht") beantwortet werden kann, sollten Sie sofort die Rettung rufen.

Die größten Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind schon seit längerer Zeit bekannt. Zu nennen sind unter anderem Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Rauchen oder Diabetes. Wichtigstes Werkzeug zum Messen des Schlaganfall-Risikos ist der Blutdruck. Fast 80% der österreichischen Schlaganfall-Patienten sind von Bluthochdruck betroffen. Hier sehen Experten einen Schlüssel zur Früherkennung.

Demnach lässt sich das Schlaganfall-Risiko um fast ein Drittel reduzieren, wenn der Bluthochdruck regelmäßig kontrolliert wird. Wenn es hierbei zu einem auffälligen Ergebnis kommt, rät der Arzt meistens zu einem Lebenswandel. Etwaiges Übergewicht zu reduzieren oder wenn nötig mit dem Rauchen aufzuhören sind wichtige Schritte, um die Gefährdung zu verringern.


Autor:in:
Zuletzt aktualisiert:

2. Januar 2023

Erstellt am:

21. Juli 2018

Stand der medizinischen Information:

12. Februar 2021

Mehr zum Thema

Derzeit aktuell

Neueste Beiträge