Dieser Artikel ist Teil des Themenschwerpunktes BLUT
Zu den Bluterkrankungen gehören sowohl gutartige, erworbene Erkrankungen wie zum Beispiel die Anämie (Blutarmut), angeborene, gutartige Erkrankungen wie beispielsweise die Sichelzellanämie, Blutgerinnungsstörungen als auch bösartige Erkrankungen wie Leukämien (Blutkrebs) und Lymphome (Lymphdrüsenkrebs). So unterschiedlich die Erkrankungsbilder auch sind, so vielzählig sind auch die Therapieoptionen auf diesem Gebiet.
In den letzten Jahrzehnten wurden erhebliche Fortschritte in der Behandlung von bösartigen Bluterkrankungen erzielt. Im Bereich der Chronisch Myeloischen Leukämie (CML) beispielsweise, haben sich die 5-Jahres Überlebensraten von weniger als 30 % auf ca. 67 % mehr als verdoppelt. Während lange Zeit für die Behandlung der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL) sowie der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) nur die Chemotherapie in Frage kam, stehen nun auch zielgerichtete Therapien zur Verfügung und geben Patientinnen und Patienten neue Hoffnung.
Die zelluläre Immuntherapie mit Hilfe von gentechnisch modifizierten T-Zellen (so genannte CAR-T Therapie) wird bislang hauptsächlich bei bestimmten, seltenen Blutkrebserkrankungen erforscht. Hierbei handelt es sich um einen völlig neuen Therapieansatz, bei dem das Medikament in einem aufwändigen, individualisierten Herstellungsprozess für jeden einzelnen Patienten aus körpereigenen Immunzellen hergestellt wird und dem Patienten so eine reelle Chance auf langfristiges Überleben ermöglicht. Die klinische Entwicklung dieser innovativen Immunzelltherapie war und ist Pionierarbeit.