Dieser Artikel ist Teil des Gesundheitsfensters BRUSTKREBS
Aufgrund eines durchaus schmerzhaften Zwickens in der Brust zählt das Mammographie-Screening mit Sicherheit nicht zu den Lieblingsuntersuchungen von Frauen. Auch in der Politik ist das Verfahren immer wieder Thema heftig geführter Debatten. In Deutschland etwa wird seit der flächendeckenden Kostenübernahme durch die Krankenversicherung über das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Untersuchung diskutiert. Zu den häufigsten Kritikpunkten zählt die vermeintlich hohe Zahl an Fehldiagnosen.
Diesen Mythos will die Kooperationsgemeinschaft Mammographie mit Statistiken widerlegen. Demnach würden bei der Untersuchung zwischen 75 und 80% der Brustkrebserkrankungen erkannt werden. Eine hundertprozentige Erfolgsquote würde vor allem daran scheitern, dass Tumore auch in den 2 Jahren zwischen den Untersuchungen wachsen könnten. In seltenen Fällen würden sie auch schlichtweg übersehen werden. Gegner des Screenings können hingegen auf andere Zahlen verweisen.
Denn bei zwei Dritteln jener Frauen, die nach der Mammographie zu einer abklärenden Folgeuntersuchung geschickt werden, kann schon rasch wieder Entwarnung gegeben werden. Zudem erkennt das Screening auch viele gutartige Tumore, die ansonsten lebenslang keine Beschwerden hervorgerufen hätten. Kritiker sprechen hierbei von Überdiagnosen. All dem muss aber entgegengehalten werden, dass Brustkrebs nun durchschnittlich in einem viel früheren Stadium erkannt wird.
Ob das die Überlebenschancen wirklich entscheidend erhöht, werden Studien erst in ein paar Jahren feststellen können. Verringert werden die Heilungschancen aber freilich nicht, in vielen Fällen könnte durch die Früherkennung auch eine Brustentfernung vermieden werden. Ganz abgesehen von der politischen Debatte gibt es für Frauen also keinen Grund, der Mammographie fernzubleiben. Vor allem im Alter zwischen 45 und 69 Jahren ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung anzuraten.