Erkältung (Verkühlung, Grippaler Infekt)

Erkältung mit Schnupfen und Husten
Bettruhe mit oder ohne animalische Unterstützung hilft gegen Erkältungen.
© Svetlana Rey / Shutterstock.com
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Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege und wird oft mit Grippe verwechselt. Beide Erkrankungen haben ähnliche Symptome: Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen.

Medizinische Expertise

Andreas Temmel

Dr. Andreas Temmel

Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Brunnergasse 1-9/4/4, 2380 Perchtoldsdorf
www.hno-ordination.at
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Letzteres ist bei Grippe (Influenza) jedoch stärker ausgeprägt als bei grippalen Infekten. Schonung und Hausmittel bei Erkältungen sind die vorrangige Therapie. Zur Vorbeugung hilft alles, was das Immunsystem stärkt, in erster Linie eine gesunde Lebensführung.

Erkältungen sind so häufig, dass sich keine genauen Zahlen dazu finden lassen. So gut wie jeder Mensch hat zumindest einige Male in seinem Leben eine Erkältung, bei Kindern im Vor- und Volksschulalter sind auch mehrere Erkältungen im Laufe eines Jahres durchaus normal. Sie können das ganze Jahr über auftreten, sind aber im Winter um vieles häufiger als im Sommer.

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Erkältungen werden durch eine ganze Reihe verschiedener Viren ausgelöst. Nur 8 % (etwa jeder 12. Fall) werden durch Bakterien verursacht. Übertragen wird eine Erkältung vor allem durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch Schmierinfektion.

Symptome der Erkältung

  • Mäßig hohes Fieber,
  • Schnupfen anfangs wässrig, dann ist das Nasensekret gelb und zäh,
  • Husten,
  • Halsschmerzen,
  • Abgeschlagenheit und
  • eventuell Kopf- und Gliederschmerzen.

Das Ausmaß der Symptome ist meistens nicht sehr intensiv und sie beginnen nach 2 bis 3 Tagen abzuklingen.

Wenn die Symptome heftig sind oder lange anhalten, steckt möglicherweise eine schwerere Infektion dahinter. Dann sollten Sie den Arzt aufsuchen.

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Üblicherweise reichen die Symptome aus, um die Diagnose zu stellen. Meist wird der Arzt den Verkühlten gar nicht zu Gesicht bekommen.

Viel trinken ist wichtig bei einer Erkältung. Außerdem helfen schleimlösende Mittel (Expektorantien), Bettruhe und ein wohltemperiertes (nicht zu kaltes oder zu heißes) Zimmer sowie bei Bedarf auch fiebersenkende, entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel. Generell heilen Erkältungen innerhalb einer Woche von selbst aus, andernfalls empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Einen ganzen Winter ohne Erkältung zu überstehen ist für das durchschnittliche Immunsystem nahezu unmöglich.

Dennoch gibt es einige Vorbeugungsmaßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit und vor allem die Intensität einer Erkrankung niedrig zu halten:

  • Gesund leben: Eine gesunde Lebensführung mit sportlicher Betätigung (nicht übertreiben!) und ausgeglichener, vitaminreicher Ernährung (sowohl Unter- als auch Übergewicht sind immunschwächend) ist die beste Vorbeugung.
  • Alkohol & Rauchen vermeiden: Alkohol sollte höchstens in Maßen genossen werden, da zu viel Alkohol das Immunsystem schwächt. Tabakrauchen belastet nicht nur das Immunsystem, sondern ganz besonders die Atemwege und sollte daher auch gelassen werden.
  • Immunsystem stärken: Immunstärkende Präparate aus der Apotheke können vorbeugend (!) helfen, etwa solche mit Vitamin C, Vitamin B und Vitamin E, mit Sonnenhut (Echinacea), mit Zink, Selen oder Eisen. Ist die Krankheit einmal da, sind diese Mittel allerdings größtenteils sinnlos, da sie einige Zeit genommen werden müssen, bis der Körper auf sie reagiert.
  • Hygiene: Gute Hygiene ist besonders im Winter wichtig: Papiertaschentücher nach der Verwendung gleich im Mistkübel entsorgen. Häufig Hände waschen und mit ungewaschenen Händen nicht Augen, Nase oder Mund berühren. Händeschütteln und Begrüßungsküsse einschränken oder ganz vermeiden.
  • Kontakt meiden: Als Erkrankter den Kontakt mit anderen Menschen möglichst meiden, um diese nicht anzustecken. Das bedeutet auch nicht arbeiten gehen, um die Kollegen zu schützen (und auch z.B. die Kunden, die Schüler, etc.).

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Sollte sich eine Erkältung doch nicht vermeiden lassen, gilt es, sich möglichst entschlossen auszukurieren. Angeschlagen in die Arbeit zu kommen birgt neben dem Risiko, die Kollegen anzustecken, auch die Gefahr, eine ursprünglich harmlose Erkrankung zu "verschleppen". Zumindest ein oder zwei Tage Bettruhe einzuhalten, ist daher auch bei einer leichteren Erkältung empfehlenswert.

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Autor:in:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

23. November 2023

Erstellt am:

30. Juni 2017

Stand der medizinischen Information:

29. September 2020


ICD-Codes:
  • J00
  • J06
  • J11

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