Dieser Artikel ist Teil des Themenschwerpunktes SCHUPPENFLECHTE
Etwa 250.000 Menschen in Österreich leiden an Schuppenflechte (Psoriasis), einer genetisch bedingten, chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung. Mit dem Kälteeinbruch im Herbst vermehren sich die geröteten, juckenden und schuppenden Hautstellen und die Betroffenen müssen sich verstärkt schützen. Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen sorgt heuer gerade in dieser Zeit für zusätzliche Verunsicherung bei den Betroffenen.
Video: Psoriasis-Arthritis: Entzündete Gelenke bei schuppender Haut
OA Dr. Raimund Lunzer (Facharzt für Innere Medizin, KH der Barmherzigen Brüder Graz) erklärt, weshalb die Diagnose Psoriasis Arthritis nicht immer leicht zu stellen ist, was sie für die Patienten bedeutet und wie dennoch eine hohe Lebensqualität möglich ist. (Webinar, 27.10.2021)
Viele Patientinnen und Patienten mit Psoriasis fragen sich, was die aktuelle Corona-Situation für ihre Erkrankung und die Therapie bedeutet, ob sie besonders gefährdet sind und worauf sie im Herbst und Winter achten sollen. Deshalb haben wir im Rahmen unserer Psoriasis-Informations-Kampagne "Lass dich anschauen" gemeinsam mit dem Wiener Dermatologen Dr. Johannes Bisschoff die wichtigsten Antworten auf typische Fragen der Betroffenen zusammengestellt.
Nein, es gibt kein erhöhtes Corona-Risiko, denn die Psoriasis zeichnet sich durch eine überschießen de Immunreaktion aus und nicht durch eine Immunschwäche, die zu einem höheren Infektionsrisiko durch Corona-Viren führen könnte. Trotz verstärkter Immunreaktion, kann man aber nicht davon ausgehen, dass Patientinnen und Patienten mit Psoriasis besser vor Corona geschützt sind.
Nein, die Therapie soll unbedingt fortgesetzt werden, um eine langfristige Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern. Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, die dauerhaft behandelt werden muss. Die meisten im Körper (systemisch) wirkenden Medikamente gegen die Schuppenflechte regulieren zwar das Immunsystem, führen aber nicht zu einem erhöhten Risiko, an COVID-19 zu erkranken oder einen schwereren Verlauf der Erkrankung auszulösen.
Sofern kein positiver Corona-Test oder eindeutige Corona-Symptome vorliegen, sollte die Untersuchung nicht verschoben werden. Gerade bei einer chronischen Erkrankung wie Psoriasis sind regelmäßige Untersuchungen wichtig, um frühzeitig zu erkennen, ob man auch wirklich noch die individuell beste Behandlung bekommt. Betroffene sollten sich aber vorab an ihren Hautarzt wenden. Vielleicht ist auch eine telefonische bzw. telemedizinische Abstimmung möglich und ausreichend.
Betroffene, die unter einer akuten Verschlechterung ihrer Psoriasis-Symptome leiden, sollten unbedingt kurzfristig Kontakt mit ihrer behandelnden Hautärztin oder ihrem behandelnden Hautarzt aufnehmen, um die notwendigen Behandlungsschritte abzuklären. Bis dahin sollte die Therapie unbedingt unverändert fortgesetzt werden.
"Für Patientinnen und Patienten mit Psoriasis ist es gerade in der aktuellen Pandemie unheimlich wichtig, auf ihre Erkrankung, die Symptome und die konsequente Fortsetzung der Therapie zu achten", meint Dr. Johannes Bisschoff, Dermatologe und Psoriasis-Experte in Wien. "Ich beobachte auch bei meinen Patientinnen und Patienten seit Monaten, dass Corona die Aufmerksamkeit von ihren chronischen Erkrankungen ablenkt. Dies ist verständlich, birgt aber eine Gefahr für eine langfristige Verschlechterung der Erkrankung in sich, wenn Betroffene nicht auf ihre Therapietreue achten oder bei einer spontanen Verschlechterung der Symptome nicht den Arzt oder die Ärztin konsultieren", betont Dr. Bisschoff.
Für Patientinnen und Patienten mit Psoriasis gelten die gleichen Empfehlungen wie für alle anderen Menschen. Abstand halten, Hände waschen, möglichst selten Augen, Nase und Mund berühren, einen Mund-Nasenschutz tragen, sowie Menschenansammlungen vermeiden und Innenräume regelmäßig lüften. Zusätzlich ist es wichtig, auch in dieser Zeit frische Luft zu tanken und ausreichend Bewegung zu machen, um die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers zu stärken.
Zusätzlich zu den Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Infektion erforderlich sind, sollten Betroffene umgehend auch ihren behandelnden Hautarzt kontaktieren und mögliche Auswirkungen auf die Psoriasis-Behandlung abstimmen. Auch hier gilt: Niemals eigenmächtig mit der Therapie aufhören!
Amgen geht mit der äußerst erfolgreichen Psoriasis-Kampagne "Lass dich anschauen" nun bereits ins dritte Jahr und bietet Patientinnen und Patienten Informationen rund um ihre Psoriasis-Erkrankung und die Behandlungsoptionen sowie eine Reihe von Services, wie etwa einen Lebensqualitäts-Check, eine Arztsuche, eine Liste mit Fragen für das Arztgespräch und die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema. Die Aufforderung "Lass dich anschauen" soll die Dringlichkeit zeigen, mit dem Hautarzt über die Erkrankung und die individuell beste Behandlung zu sprechen und sich nicht zu verstecken.
Mehr Infos gibt es auf www.lassdichanschauen.at und auf facebook.com/lassdichanschauen.
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