Dieser Artikel ist Teil des Gesundheitsfensters SCHWERHÖRIGKEIT
Alleine in Österreich ist Schätzungen zufolge jeder 3. Mensch über 65 von Schwerhörigkeit betroffen. Doch auch Jüngere kann es treffen, etwa in Folge eines Knalltraumas oder im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten. Aber ist die Hörminderung eigentlich heilbar? Wie kann ich mich davor schützen? Und wie kommt es zur Diagnose? Wir beantworten die 5 wichtigsten Fragen zur Schwerhörigkeit.
Prinzipiell gibt es keine Vorbeugungsmaßnahmen, mit denen sich die Entwicklung einer Schwerhörigkeit gezielt verhindern lässt. Es ist jedoch definitiv förderlich für die Gesundheit der Ohren, diese nicht dauerhaft allzu lautem Lärm auszusetzen. Bei Konzertbesuchen oder in besonders bassgeladenen Diskotheken empfiehlt sich der Griff zu Ohrstöpseln. Gesunde Ernährung, der Verzicht auf Tabak und – vor allem – ein rascher Arztbesuch bei ersten Anzeichen einer Hörverminderung wirken sich ebenfalls positiv aus.
Betroffene können bestimmte Frequenzen und Lautstärken nicht mehr oder nur noch stark gemindert wahrnehmen. Viele bemerken die Schwerhörigkeit zunächst dadurch, dass sie gewisse Naturgeräusche (z.B. Blätterrauschen, Vogelzwitschern) überhören. Auch das Gefühl, der Gesprächspartner würde ständig nuscheln, ist ein häufiges Phänomen. Das Auftreten weiterer Symptome wie Tinnitus, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen ist von der zugrunde liegenden Ursache abhängig.
Der Hörtest gehört zur Standarduntersuchung beim HNO-Arzt. Aus den Angaben des Patienten wird eine Hörkurve erstellt, welche wiederum mit jener von gesunden bzw. gut hörenden Menschen verglichen wird. Bei einem auffälligen Befund führt der HNO-Arzt weitere Untersuchungen durch, um die genaue Ursache der Hörminderung zu erkennen.
Tritt die Schwerhörigkeit im Rahmen eines Hörsturzes auf, geht sie oft von selbst wieder zurück. Eine längerfristige Hörminderung hingegen hängt im Regelfall mit dauerhaft beschädigten Sinneshärchen im Innenohr zusammen. Mit Hörgeräten und anderen Therapiemöglichkeiten ist oft eine gute bis sehr gute Lebensqualität möglich, heilbar ist die Schwerhörigkeit unter diesen Umständen allerdings nicht.
Je nach genauer Ursache gibt es für viele schwerhörige Menschen mittlerweile sehr wirksame Therapieformen. Ein erster Schritt ist zumeist die Verwendung eines klassischen Hörgeräts. Hilft dieses nicht mehr weiter, kommt ein sogenanntes Cochlea-Implantat in Frage. Unter bestimmten Umständen sind auch chirurgische Maßnahmen sinnvoll, wie beispielsweise die Tympanoplastik, bei der Beschädigungen des Trommelfells korrigiert werden.