Das Auge kann bei Myopie in die Nähe scharfstellen, jedoch nicht in die Ferne. Kurzsichtigkeit (Myopie) gehört ebenso wie die Weitsichtigkeit zu den sogenannten Refraktionsanomalien, das bedeutet, dass ein Missverhältnis zwischen der Länge des Augapfels und der Brechkraft des Auges vorliegt. Die Diagnose stellt der Augenarzt anhand zweier verschiedener Augenuntersuchungen. Symptome sind unscharfes Sehen in die Ferne, z.B. beim Lesen von Straßenschildern. Unbehandelt kann es durch Überlastung des Auges zu Kopfschmerzen kommen. Als Therapie kommen Brillen und Kontaktlinsen mit Zerstreuungslinsen (Minusdioptrien) sowie operative Eingriffe infrage.
Kurzsichtigkeit ist ein sehr häufig auftretender Sehfehler und kommt öfter vor als Weitsichtigkeit. Etwa 1,6 Milliarden Menschen müssen weltweit wegen unscharfer Sicht auf weite Distanz auf Brille und Co zurückgreifen. Laut Prognosen wird im Jahr 2020 jeder Dritte kurzsichtig sein.
Während bei der Weitsichtigkeit der Augapfel zu kurz ausgebildet ist, ist er bei der Kurzsichtigkeit zu lang gebaut. Dadurch liegt der Brennpunkt im Auge vor der Netzhaut. Das Ergebnis: Wenn Kurzsichtige in die Ferne schauen, sehen sie unscharf, weil das Bild nicht auf die Netzhaut projiziert werden kann. Anders als Weitsichtige, können Kurzsichtige in der Nähe z.B. lesen. Sie "kriechen" beim Lesen förmlich ins Buch – Weitsichtige halten es von sich weg.
Kurzsichtigkeit wird in Minusdioptrien angegeben (z.B. -3). Die Sehschwäche ist in vielen Fällen vererbt: Kurzsichtige Eltern bekommen mit großer Wahrscheinlichkeit Kinder mit derselben Sehschwäche.
Es gibt verschiedene Arten der Kurzsichtigkeit:
Folgende Symptome weisen auf Kurzsichtigkeit hin:
Die Entwicklung der Kurzsichtigkeit ist davon abhängig, welche Verlaufsform der Myopie vorliegt:
Der Augenarzt diagnostiziert die Kurzsichtigkeit. Die Beschwerden sind sehr charakteristisch, z.B. das schlechte Sehen in die Ferne. Aufgrund dessen erkennt der Arzt schon im Anamnese-Gespräch mit dem Patienten, dass es sich um Myopie handelt.
Zu einer exakten Bestimmung der Ausprägung der Kurzsichtigkeit sind folgende Untersuchungsschritte nötig:
Kurzsichtige Menschen brauchen Brillen bzw. Kontaktlinsen mit Minusgläsern (auch als Zerstreuungslinsen oder Konkavlinsen bezeichnet). Durch die Gläser mit positivem Brechwert wird der vor der Netzhaut liegende Brennpunkt des Auges nach hinten verlagert, das Gesehene wird wieder scharf abgebildet. Zum Schutz vor Sonneneinstrahlung gibt es auch optische Sonnenbrillen. Die bestehende Kurzsichtigkeit sollte auf keinen Fall überkorrigiert werden – also keine Gläser mit mehr Dioptrien als notwendig tragen – , da die Augen sich zwar etwas anpassen können, dies aber nicht gut vertragen wird. Ein "übermüdetes" Auge ist trocken, juckt, brennt oder tränt, auch Kopfschmerzen können folgen.
Durch Brillen mit Minusgläsern wirken die Augen kleiner als sie in Wirklichkeit sind. Bei der Weitsichtigkeit (Plusgläser) erscheinen sie größer.
Neben dem Ausgleich der Kurzsichtigkeit durch Sehhilfen gibt es auch die Möglichkeit operativer Maßnahmen:
Kurzsichtigkeit lässt sich durch Augentraining nicht rückgängig machen oder verbessern, jedoch können gezielte Übungen das Auge unterstützen und zu gesteigertem Wohlbefinden führen: