Das Sichtfeld verringert sich durch bestimmte Erkrankungen oder natürliche Alterungsprozesse. Betroffene erkennen dann nicht mehr alle Hindernisse auf ihrem Weg, sie gehen unsicher, stolpern öfter: Bei der Gesichtsfeldmessung wird das eventuell eingeschränkte Gesichtsfeld mit einem Perimeter untersucht.
Jedes Auge hat ein eigenes Sehbild – sind beide Augen intakt, so überlappen sich die beiden Bilder und ein gemeinsames Gesichtsfeld entsteht aus der Überlagerung. Ist das Gesichtsfeld eingeschränkt, kann der Betroffene nicht mehr alle Geschehnisse um ihn herum wahrnehmen, die Reaktionsfähigkeit kann sinken, was im Straßenverkehr hinderlich und sogar gefährlich sein kann.
Bei einer Gesichtsfeldmessung werden meist computergesteuerte, vollautomatische Geräte verwendet. Die beiden Augen werden getrennt voneinander untersucht, das nicht untersuchte wird mit einer Augenklappe abgedeckt. Während einer Gesichtsfelduntersuchung stützt der Patient seinen Kopf in einer Halterung ab. Er sitzt vor einer gleichmäßig angeleuchteten Halbkugel. Mit dem untersuchten Auge fixiert er während der gesamten Untersuchung eine Markierung (meist ein Kreuz). Dann werden verschiedene Leuchtmarken in das Gesichtsfeld eingespielt und der Patient drückt einen Knopf, sobald er diese wahrnimmt. Eine Gesichtsfeldmessung nimmt pro Auge in etwa 10 bis 20 Minuten in Anspruch.
Es gibt verschiedene Methoden, eine Gesichtsfeldmessung durchzuführen. Am häufigsten kommen die kinetische und die statische Perimetrie zum Einsatz.
Bei der kinetischen Perimetrie kommen Leuchtmarken zum Einsatz, die beweglich sind und in Helligkeit und Größe variieren. Die Leuchtmarken werden aus dem nicht-sehenden Bereich in den Wahrnehmungsbereich bewegt.
Bei der statischen Perimetrie bewegen sich die Leuchtmarken nicht, sie nehmen an Helligkeit zu, bis der Patient den Knopf drückt.
Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie
Bei einer Gesichtsfeldmessung sind keine Komplikationen zu erwarten.
Das Ergebnis ist sehr stark von Ihrer Mitarbeit abhängig. Sie dürfen Ihre Augen während der Untersuchung nicht bewegen und sollten während der gesamten Untersuchung das Fixierkreuz ansehen. Drücken Sie den Knopf nur, wenn Sie tatsächlich eine Leuchtmarke wahrnehmen können.
Die Untersuchung erfordert einiges an Konzentration, Sie haben daher die Möglichkeit, kurze Pausen einzulegen. Um Ihre Augen zu entspannen, können Sie sie während der Untersuchung schließen, das Programm unterbricht dann automatisch. Befinden sich Ihre Augen nach einer kurzen Erholungsphase wieder in der richtigen Position, setzt das Programm die Untersuchung fort.
Bei manchen Patienten ist der erste Untersuchungsdurchgang nur eingeschränkt verwertbar, da sich der Patient erst an die Vorgehensweise gewöhnen muss. Das ist nicht ungewöhnlich und sagt nichts über Ihre Sehkraft aus.
Bei Verdacht auf eine Erkrankung werden die Kosten zur Gänze von der Krankenkasse (Gebietskrankenkasse) übernommen oder es wird ein Großteil der Kosten von der Krankenkasse (BVA, VA, KFA, SVA) rückvergütet.