Bei Sportarten mit ruckartigen abrupten Abbremsbewegungen, heftiger Beschleunigung oder Sprung- Elementen ist ein Achillessehnenriss häufig. Das Reißen der Achillessehne beschreiben Betroffene wie "einen lauten Knall", danach ist es unmöglich auf Zehenspitzen zu stehen. Therapeutisch wird die Sehne durch eine Operation wieder fixiert oder mit Hilfe eines Spezialschuhs zur Selbstheilung gebracht. Eine Nachbehandlung ist in jedem Fall wichtig.
Die Achillessehne ist eine Sehne, die eine Verbindung zwischen der Wadenmuskulatur (Mm. Gastrocnemii) und der Ferse herstellt. Sie ist sozusagen der Ausläufer der Wadenmuskulatur. Durch diese Konstruktion ist es möglich den Fuß zu bewegen, zu kreisen und auf Zehen zu stehen. Das spielt unter anderem eine wichtige Rolle beim Abrollen des Fußes während des Gehens, Laufens und bei Sprüngen.
Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz dieser Sehne sind je nach körperlicher Verfassung unterschiedlich zu setzen (Haltungsschulung). Wichtig ist in jedem Fall ein ausreichendes Aufwärmtraining, damit die Muskulatur vor dem Sport gut durchblutet wird. Wenn Sie das Gefühl haben, ihre Achillessehne ist bereits gereizt (leichte Schmerzen, Druckschmerz), ist es ratsam die Sehne vor dem Sport mit einem speziellen Klebeband zu tapen. Eine Anleitung zur Selbstdurchführung kann Ihnen ein Physiotherapeut oder Orthopäde mit entsprechender Zusatzausbildung geben.
Am häufigsten geschieht ein Abriss der Achillessehne bei Sportarten mit starken Abbremsbewegungen, schnellem Richtungswechsel oder bei Sprüngen (Absprung und Landung). Wer Turnen, Badminton oder Squash betreibt, ist bei beschädigter Achillessehne am meisten gefährdet. Aber auch bei Tennis, Volleyball, Leichtathletik und Fußballwird die Verletzung oft beobachtet.
Die Achillessehne kann nur reißen, wenn sie bereits vor dem Abriss kleine Schädigungen aufweist. Ursachen hierfür gibt es viele:
Den Abriss der Achillessehne kann ein Betroffener sofort selbst erahnen. Typisch ist ein vorrangegangener "lauter Knall". Der Fuß schmerzt und es zeigt sich eine blaue Verfärbung sowie das Anschwellen um den verletzten Bereich. Direkt danach ist das Stehen auf Zehenspitzen mit dem betroffenen Fuß unmöglich, häufig hängt sogar die Fußspitze beim Anheben des Beines herunter. Zudem kann oberhalb des Abrisses eine Delle ertastet werden. Das Bein muss sofort geschont, der Sport unterbrochen und ein Arzt gerufen werden.
Der Arzt führt in der Regel zusätzlich ein bildgebendes Verfahren (MRT oder Sonographie) durch, um festzustellen, ob auch ein Teil des Fersenbeinknochens oder andere Strukturen beschädigt sind.
Direkt nach der Verletzung sollte das Bein sofort hochgelagert und gekühlt werden. Wenn die Sehne tatsächlich ganz abgerissen ist, wird sie in der Regel durch eine Operation wieder befestigt. Danach muss der Fuß zwischen 7 und 10 Tage ruhig gestellt werden.
Die Nachbehandlungen spielen eine große Rolle, um den gesamten Bewegungsspielraum wieder vollkommen herzustellen. Wichtig ist, dass die Muskelbäuche in der Wade nicht zu stark an Volumen abnehmen oder verkürzen. In der Physiotherapie wird dem mit bestimmten Techniken entgegengewirkt: Über einen längeren Zeitraum wird das Gewicht, mit dem der betroffene Fuß belastet werden darf, schrittweise erhöht, bis das volle Körpergewicht wieder eingesetzt werden kann. Die volle Belastung ist meist zwischen der 3. bis 6. Woche wieder möglich.
Ab der 6. Woche wird durch geeignete Maßnahmen wie z.B. Schwimmen die Muskulatur aufgebaut und Ausdauer und Koordination wieder hergestellt. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass die Verbindungen zwischen dem Muskel der Sehne und dem Knochen noch ein Jahr weiterhin anfällig sind. Wenn man also ein erneutes Ein- oder Abreißen der Sehne verhindern will, sollte man in dieser Zeit vorsichtiger beim Sport sein und besonders ruckartige Bewegungen und Sprünge vermeiden.
Mit einem ausführlichen Befund durch einen Orthopäden oder Physiotherapeuten kann man im Anschluss die Ursache für die empfindliche Achillessehne abklären lassen. Dies ist sehr empfehlenswert um die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens einer solchen Verletzung zu vermindern.
Sollte eine Operation nicht möglich sein, gibt es auch eine alternative Variante um die gerissene Sehne wieder zu heilen:
Diese besteht darin, dass ein bestimmter Spezialschuh zur Stabilisierung über einen Zeitraum von 6 Wochen getragen wird. Der Fuß wird durch den Schuh in eine Spitzfußhaltung gebracht, dadurch werden Ferse und Wade angenähert und die Sehne kann durch Vernarbung wieder anwachsen. Diese Therapie wird auch durchgeführt, wenn die Sehne nur angerissen ist. Die Nachbehandlungen sind hier genauso wichtig wie nach einer Operation.