Gut geeignet ist eine überwiegend pflanzliche Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Kräutern ist. Ein Übermaß an tierischen Fetten begünstigen hingegen Entzündungsreaktionen im Körper, die sich nachteilig auf das Krankheitsbild auswirken können. Übergewicht und eine säurebetonte Ernährung können das Fortschreiten der Arthrose negativ beeinflussen.
Arthrose bedeutet "Gelenksverschleiß". Das heißt: die Gelenke nutzen sich im Laufe des Lebens ab, sie werden weniger beweglich und beginnen entzündungsbedingt zu schmerzen. Es kommt zu Gelenksveränderungen, die meist Hand in Hand mit Schwellungen und schmerzhaften Entzündungen gehen.
Neben altersbedingten Veränderungen kommen auch noch vermehrte Belastungen, beispielsweise im Spitzensport oder durch Fußfehlstellungen als Ursachen für die Gelenksabnützung in Frage. Ebenso ungünstig wirkt sich jedoch auch das Gegenteil, also Bewegungsmangel auf das Krankheitsbild aus. Auch das Ernährungsverhalten hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gelenke:
Bei der Verdauung von Zucker und tierischen Fetten produziert der Körper Säuren. Der Haken dabei: eigentlich mag er es lieber leicht "basisch". Um das gewünschte Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen, holt er sich Unterstützung von basisch wirksamen Mineralstoffen, beispielsweise Kalzium. Durch eine nährstoffarme, gleichzeitig aber säurebetonte Ernährung verliert er irgendwann die Kontrolle über den Säureüberschuss. Die Folge: die Säuren werden im Organismus eingelagert und verursachen dort Entzündungen. Hinzu kommt, dass Nährstoffmängel den notwendigen Neuaufbau des Knorpels verhindern. Beides wirkt sich negativ auf die Gelenke aus.
Zu viele Kilos stellen eine Belastung für die Gelenke dar. Speziell Hüft- und Kniegelenke leiden unter dem Übergewicht. Sie müssen die vermehrte, mechanische Belastung abfedern, wodurch der Gelenksverschleiß vorangetrieben wird.
Hinzu kommt, dass in den Fettzellen vermehrt entzündungsfördernde Substanzen gebildet werden. Diese "heizen" wiederum Entzündungsherde im Körper an und lösen schmerzhafte Prozesse aus.
Eine wesentliche Maßnahme bei der Behandlung von Arthrose stellt demnach die Gewichtsreduktion dar. Es zeigt sich, dass die Schmerzen bei Gewichtsabnahme weniger werden. Empfehlenswert ist eine Kombination aus kalorienreduzierter Ernährung und Bewegung. Doch Vorsicht! Bei bestehenden Gelenksproblemen sollten Sie sanfte Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Nordic Walking bevorzugen, um zusätzliche Belastungen zu vermeiden. Als Faustregel gilt: ein gesunder Gewichtsverlust von 0,5 kg bis 1 kg pro Woche hilft einem Jojo-Effekt vorzubeugen.
Arthrose lässt sich durch gezielte Ernährungsmaßnahmen nicht heilen. Das Krankheitsbild kann dadurch jedoch günstig beeinflusst werden. Die Ernährung beugt zudem eine Verschlechterung vor. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Säure-Basen-Gleichgewicht: Lebensmittel, die im Körper Säuren bilden, müssen nicht zwingend sauer schmecken. Säuren entstehen während des Verdauungsprozesses. Welche Lebensmittel sind nun empfehlenswert und welche sollte man eher sparsam in den Speiseplan integrieren?
Empfehlenswerte und weniger empfehlenswerte Lebensmittel bei Arthrose:
Empfehlenswert | Weniger empfehlenswert |
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Lauch, Zwiebel und Knoblauch | Tierische Fette |
Gewürze und Kräuter | Obst- und Gemüsesorten mit hohem Säureanteil |
(Braun-)Hirse, Dinkel und daraus hergestelltes Brot, Kartoffeln, Naturreis, Amaranth, Quinoa, | Zucker und Süßigkeiten |
Salate, Kaltwasserfische oder Seefische (z.B. Kabeljau, Forelle, Heilbutt, Barsch etc.) | Alkohol und Nikotin |
Kaltgepresste Öle (besonders empfehlenswert sind: Walnussöl, Rapsöl, Speiseleinöl) |
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Kalziumreiche Mineralwässer |
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Warum Sie folgende Lebensmittel bei Arthrose öfter essen sollten:
Folgende Lebensmittel sollten Sie bei Arthrose eher meiden:
Bestimmte Nährstoffe sorgen für einen gesunden Knorpelaufbau und sind an der Gelenksregeneration beteiligt. Einige wirken zudem entzündungshemmend. Nährstoffe sollten vordergründig über eine gesunde Ernährung aufgenommen werden. Je nach Krankheitsbild wird Ihr Arzt entscheiden, inwiefern ein ergänzendes Mikronährstoffpräparat sinnvoll ist. Diese Nährstoffe sollten bei Arthrose nicht zu kurz kommen:
Entzündungsreaktionen im Körper knabbern vermehrt am Vitaminkonto. Studien haben gezeigt, dass Personen mit entzündlichen Erkrankungen weniger Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin im Blut haben. Eine Ursache dafür: Bei Entzündungen werden vermehrt freie Radikale gebildet. Vitamin C, E und Beta-Carotin machen diese unschädlich.
Richten Sie Ihr das Augenmerk daher auf vitaminreiche Lebensmittel. Vitamin C ist unter anderem in vielen Obst und Gemüsesorten, allen voran in Hagebutte, Petersilie und Paprika enthalten. Vitamin E steckt in Nüssen und kaltgepressten Ölen. Beta-Carotin findet sich hauptsächlich in gelb-, orange-, aber auch grünfärbigen Obst und Gemüse wie Karotten und Brokkoli.
Vorweg: Interleukin 10 ist einer von vielen Botenstoffe des Immunsystems. Er sorgt unter anderem dafür, dass Entzündungsreaktionen im Körper nicht Überhand nehmen. Vitamin D3 fördert die Bildung von Interleukin 10. Zusätzliches Plus von diesem Vitamin: es stärkt die Knorpel- und Knochenbildung. Ebenfalls ein positiver Aspekt bei Gelenkserkrankungen. Vitamin D ist fettem Fisch, Pilzen und in Eiern enthalten.
Dieses Vitamin ist nicht nur für die Blutgerinnung verantwortlich, es sorgt auch dafür, dass das Blut "dünnflüssig" bleibt. Darüber hinaus bekämpft auch Vitamin K Entzündungsreaktionen im Körper. Beispiele für Vitamin K-reiche Lebensmittel sind Brokkoli, Karfiol, Spinat und Hühnerfleisch.
Diese Spurenelemente fördern nicht nur den Bindegewebsstoffwechsel, sie wirken auch einem Knorpelabbau entgegen. Zudem haben sie eine entzündungshemmende Wirkung. Zink ist unter anderem in Fisch und Fleisch enthalten, Selen steckt in Nüssen und Samen. Kupferreiche Lebensmittel sind Hafer, Hülsenfrüchte und Leber. Manganreich sind Hafer und Weizenkeime.
Omega-3-Fettsäuren sind die natürlichen Gegenspieler der Omega-6-Fettsäuren. Sie schützen die Gefäße und hemmen Entzündungen in den Gelenken. Als besonders wertvoll erweisen sich die beiden Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA- Docohexaensäure und Eicopentaensäure. Zu finden sind sie in fettem Meeresfisch wie Lachs, Thunfisch und Makrele. Polnische Wissenschafter kamen sogar zu dem Ergebnis, dass diese ungesättigten Fettsäuren den Bedarf an bei Arthrose induzierten Schmerzmitteln reduzieren können.
Omega-3 aus Pflanzen ist hauptsächlich Alpha-Linolensäure. Alpha-Linolensäure kommt unter anderem in Hanf-, Lein-, Walnuss- und Rapsöl vor.
Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise mit Glucosamin, Grünlippmuschel und Krillöl sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.