Man unterscheidet zwei Arten von Fersensporn: Der untere Fersensporn ist ein dornenförmiger Auswuchs an der Unterseite der Ferse, dort, wo die Sehnenplatte der Fußsohle (Plantarfaszie) ansetzt. Dieser ist die häufigere Form und kann die typischen stechenden Schmerzen beim Gehen auslösen. Der seltenere obere Fersensporn ist eine Verkalkung an der Hinterseite des Fersenbeins, am Ansatz der Achillessehne. Wenn einfach nur vom Fersensporn gesprochen wird, ist in der Regel der untere gemeint.
Fersensporne sind häufig. Die knöchernen Veränderungen allein sind jedoch nicht für die Schmerzen verantwortlich, sondern eine Überlastung der Plantarfaszie, zum Beispiel durch Fußfehlstellungen. Mit einer Auswahl an Therapiemöglichkeiten können die Beschwerden für gewöhnlich sehr gut behandelt werden.
Ein Fersensporn ist ein häufiger Zufallsbefund beim Röntgen der Füße. Etwa jeder Zehnte weist solche Veränderungen auf, doch nur ein Teil davon hat deshalb Beschwerden. Erst wenn zu einer Entzündung im umliegenden Gewebe kommt, treten die charakteristischen Schmerzen auf. Am häufigsten finden sich Fersenspornbeschwerden bei Personen zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Die wichtigste Ursache für die Entstehung von Fersenspornen sind Fußfehlstellungen wie der Senkspreizfuß und die damit verbundene Abflachung des Fußgewölbes. Normalerweise sorgt die Plantarfaszie dafür, dass der Fuß seine natürliche, gewölbte Form behält. Diese ist eine kräftige Sehnenplatte an der Fußsohle, die sich von der Ferse bis in die Zehen spannt. Senkt sich nun das Fußgewölbe, wirkt eine vermehrte Belastung auf die Plantarfaszie. Durch die Überlastung bilden sich am Sehnenansatz kleine Verkalkungen, die schließlich zum Fersensporn werden. In der Umgebung des Fersensporns kommt es daraufhin zu einer schmerzhaften Entzündung, auch Plantarfasziitis genannt. Ursächlich für die Beschwerden ist also meist nicht der Fersensporn selbst, sondern die Entzündung des umliegenden Gewebes.
Das häufigste Symptom ist ein stechender Schmerz im Bereich der Ferse. Manche Betroffene schildern die Beschwerden so, als ob sie auf einen Nagel treten oder über Glasscherben laufen würden. Morgens nach dem Aufstehen sind die Schmerzen oft am schlimmsten und bessern sich im Laufe des Tages. Auch nach längerem Sitzen ist das Gehen anfangs schmerzhaft. Ebenso treten größere Schmerzen nach längerer Belastung auf, wie etwa nach langem Laufen auf harten Böden.
Ein Fersensporn verschwindet nicht von allein, allerdings kann die Entzündung am Sehnenansatz behandelt werden. Dadurch lassen sich in den meisten Fällen die Beschwerden lindern.
Gewöhnlich deuten schon die Beschwerden des Betroffenen auf die richtige Diagnose hin. Während der Untersuchung lassen sich unter Umständen durch Druck auf die Ferse stechende Schmerzen auslösen. Nach der körperlichen Untersuchung wird der Arzt eine Röntgenuntersuchung veranlassen. Auf dem Röntgenbild ist der namensgebende, bis zu zehn Millimeter lange, knöcherne Sporn an der Unterseite des Fersenbeins zu sehen.
Da für gewöhnlich nicht der Fersensporn selbst, sondern die Entzündung der Plantarfaszie für die schmerzhaften Beschwerden verantwortlich ist, geht es in erster Linie darum, die Plantarfasziitis zu beseitigen.
Eine operative Entfernung des Fersensporns wird nur in Ausnahmefällen durchgeführt, da nach der Operation die Gefahr von Narbenbeschwerden sehr groß ist. In der Regel sind aber die anderen Therapiemaßnahmen ausreichend und führen zu einer Verbesserung der Beschwerden.
Für den Erfolg der Behandlung ist es am wichtigsten, möglichst früh damit zu beginnen. Sobald Schmerzen auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen, die passenden Einlagen tragen und gezielte Fußgymnastik durchführen. Dann ist die Erfolgsrate äußerst gut.
Um Fersenspornen vorzubeugen, sollten vor allem aktive Läufer ihre Füße kontrollieren lassen und beim Sport angepasste Schuheinlagen verwenden. Nach Abklingen der Beschwerden spricht nichts dagegen, die gewohnte Sportart weiter auszuüben.