Symptome wie Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen der Gelenke treten auf. Die Prognosen für die Erkrankung sind relativ gut, kommt es doch bei frühzeitiger Behandlung bei ungefähr der Hälfte der betroffenen Kinder zu einer vollständigen Ausheilung. Die Therapie, bestehend unter anderem aus schmerzstillenden, entzündungshemmenden Medikamenten und einer Bewegungstherapie, ermöglicht es, die Funktion und Beweglichkeit der betroffenen Gelenke zu erhalten.
Etwa eines von 1.000 Kindern unter 16 Jahren erkrankt in Österreich an der Juvenilen Arthritis. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei 8 von 100.000 Kindern jährlich. Die Prognose dieser Form von Rheuma ist relativ gut: Die Juvenile Arthritis bildet sich bei zirka 50 % der Betroffenen ohne langfristige Auswirkungen im Zuge der Therapie zurück. Bei schweren Verlaufsformen hingegen ist ein Übergang bis ins Erwachsenenalter möglich.
Juvenile Arthritis ist eine chronische, in der Kindheit beginnende, schmerzhafte Entzündung der Gelenkschleimhaut mit unbekannter Ursache. Sie ist eine rheumatische Erkrankung. Als Risikofaktor für die Entstehung des Rheumas bei Kindern gelten genetische Veranlagung (Vererbung) und Umweltfaktoren wie Zigarettenrauch, Bakterien- oder Viruserkrankungen. Warum das Immunsystem gegen den eigenen Körper arbeitet, ist noch unbekannt.
Das Immunsystem des Körpers ermöglicht die Abwehr von körperfremden Substanzen, wie Bakterien oder Viren. Es hat einen Schutzmechanismus, der einen Angriff auf die eigenen Körperzellen verhindert. Bei zahlreichen Erkrankungen, denen auch entzündliche Rheumaerkrankungen angehören, funktioniert dieser Schutzmechanismus aber nicht richtig. Es kommt zu einer Immunreaktion, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet (Autoimmunerkrankung) und im Falle der Juvenilen Idiopathischen Arthritis eine Entzündung der Gelenkschleimhaut hervorruft. Durch die Entzündung kommt es langfristig zu einer Schädigung der Gelenke, das hat eine Einschränkung der Beweglichkeit zur Folge.
Kinder sind zu Beginn der Erkrankung merkbar in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt, sie sind müde und auch weinerlich.
Zu den Hauptsymptomen der Juvenilen Idiopathischen Arthritis gehören folgende Beschwerden (an den betroffenen Gelenken):
Gerade kleine Kinder können oft nicht sagen, was und wo es ihnen weh tut, das macht es schwierig eine Arthritis frühzeitig zu erkennen. Sie nehmen eine Schonhaltung ein, um ihre Gelenke zu entlasten, haben einen unruhigen Schlaf und sind nur begrenzt belastbar. Fehl- oder Überlastung des Gelenkes machen sich dann erst durch einen unsicheren Gang bemerkbar.
Da die Gelenke wegen der Schmerzen geschont werden, können weitere Folgeerscheinungen, wie Gelenkfehlstellungen, Bewegungseinschränkungen, Schonhaltungen oder Entwicklungsstörungen hinzukommen. Auch Hautausschläge, Fieber oder eine Entzündung von Augen, Herz oder Brustfell können auftreten.
Die folgenden Verlaufsformen haben als gemeinsames Merkmal eine chronische, schubhafte Entzündung der Gelenke. Sie dauern mindestens 6 Wochen an und der Beginn der Erkrankung liegt unter dem 16. Lebensjahr. Jede Entzündung entsteht ohne eine vorherige Verletzung der Gelenke.
Der Kinderarzt ist in der Regel der erste Ansprechpartner, wenn das Kind Schon- oder Fehlhaltungen bei Bewegungen zeigt. Dieser wird in einem ausführlichen Anamnesegespräch Fragen über Beschwerden, Beginn und Dauer, Häufigkeit und familiäre Häufungen stellen. Eine Blutuntersuchung, Tastuntersuchung und MRT der Gelenke sowie Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen helfen dem Arzt bei der Diagnose.
Bei der Blutuntersuchung werden folgende Werte (Parameter) untersucht:
Je früher das betroffene Kind therapiert wird, desto geringer sind die Schäden an den Gelenken:
Die Jüngsten erfolgreich für Sport motivieren und dabei das Verletzungsrisiko minimieren
(Grazer Bewegungstag, 6.6.2019)
Referent: Mag. Arne Öhlknecht