Schleimbeutel wirken wie "Stoßdämpfer" und vermindern Reibung dort, wo Gelenke regelmäßig starken Druckbelastungen standhalten müssen. Ständige, einseitige, oft berufsbedingte Bewegungsabläufe, Gelenksüberlastungen beim Sport, Stoffwechselerkrankungen oder Erkrankungen wie Gicht können eine Schleimbeutelentzündung auslösen. Eine Komplikation ist eine Infektion des Schleimbeutels mit Bakterien, die dann zu einer akuten eitrigen Form der Entzündung führt. Am häufigsten davon betroffen sind etwa Kniegelenke, Ellenbogengelenke und Schultergelenke.
Unabhängig von Alter und Geschlecht kann jeder Mensch im Laufe seines Lebens – meist als Folge von Gelenksüberlastungen – mit einer Schleimbeutelentzündung konfrontiert sein. Das trifft in Österreich auf rund 160.000 Menschen zu. Ab 40 Jahren tritt die Erkrankung verstärkt auf. Kinder hingegen sind sehr selten betroffen, da ihre Gelenke und Knochen in der Regel widerstandsfähiger gegen Druck sind als jene von Erwachsenen. Erhöhte Beanspruchung, etwa des Kniegelenks beim Fußballspielen, kann aber auch bei ihnen schon zu einer Schleimbeutelentzündung führen.
Hauptursache einer Schleimbeutelentzündung sind meist lang anhaltende und immer wiederkehrende Druckbelastungen auf die Gelenke. Fliesenleger, Installateure oder Reinigungskräfte gelten als besonders gefährdet, weil sie berufsbedingt viele Arbeiten auf den Knien durchführen müssen. Darüber hinaus können beispielsweise Gicht, Arthritis und Bakterien die Erkrankung auslösen. Es ist auch möglich, dass eine Schleimbeutelentzündung als Folge von Verletzungen und damit einhergehenden bakteriellen Infektionen auftritt.
Typisch dafür sind:
Wie lange die Erkrankung dauert, ist im Einzelfall sehr unterschiedlich. Abhängig von der Ursache kann sie innerhalb weniger Tage oder erst nach 4 bis 6 Wochen wieder vollständig abgeklungen sein. Bei einer Überbelastung des Kniegelenks, z.B. infolge eines Fußballspiels, reicht es meist aus, das Gelenk einige Tage zu schonen und erneute Belastungen zu vermeiden.
Ist die Schleimbeutelentzündung hingegen Ausdruck einer anderen Erkrankung, wie etwa Arthritis oder Gicht, kann es 6 Wochen dauern, bis sich die Entzündung vollständig zurückgebildet hat. Bestehen die Symptome über diesen Zeitraum hinaus, handelt es sich um einen chronischen Verlauf der Erkrankung.
Häufig diagnostiziert der Arzt eine vorhandene Schleimbeutelentzündung schon anhand körperlicher Symptome. Der Betroffene verspürt Schmerzen – insbesondere bei Druck auf das meist geschwollene Gelenk. Befindet sich die Entzündung in unmittelbarer Nähe des Gelenks, kann der Arzt die Bewegung der angesammelten Flüssigkeit im Schleimbeutel auch ertasten.
Wenn eine Schleimbeutelentzündung immer wieder auftritt, deren Ursache bislang nicht geklärt werden konnte, können auch folgende Methoden Klarheit bringen:
Zur akuten Schmerzlinderung werden entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Die Anwendung kühlender Salben schafft ebenso Abhilfe wie ein Kühlbeutel, der für etwa 15 Minuten auf das betroffene Gelenk gelegt wird. Um möglichen Erfrierungen vorzubeugen, ist es wichtig, dabei direkten Hautkontakt zu vermeiden und die Packung in ein Handtuch gut einzuwickeln. Wärme hingegen eher meiden. Sie kann die Entzündung und die damit einhergehenden Schmerzen verstärken.
Wie lange das Gelenk mit Verband oder Schiene ruhiggestellt wird, hängt vom Ausmaß der Erkrankung ab. Hochlagern wirkt abschwellend. Sobald die Schmerzen zurückgegangen sind, sollte der Betroffene vorsichtige Bewegungsübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchführen. Sie kräftigen die geschwächte Muskulatur und verhindern die Entstehung dauerhafter Fehlhaltungen.
Ist die Schleimbeutelentzündung nach 4-6 Wochen nicht zur Gänze abgeklungen, kann der Arzt Flüssigkeit absaugen und sie auf Krankheitserreger, wie z.B. bestimmte Bakterien, untersuchen lassen. Liegt eine bakterielle Infektion vor, werden Antibiotika verabreicht. Zur Linderung von Schwellung und Schmerzen besteht außerdem die Möglichkeit, Kortison in das Gelenk zu spritzen. In seltenen Fällen kommt eine Operation zum Einsatz, bei der das entzündete Gewebe des Schleimbeutels – meist unter lokaler Betäubung – entfernt wird. Das führt zu einer vollständigen Rückbildung der Symptome innerhalb weniger Tage.
Generell sind möglichst abwechslungsreiche Bewegungsabläufe eine wirksame Methode, um einer Schleimbeutelentzündung vorzubeugen.