Typische Symptome sind eine schiefe Taille oder ein Schulterblatt, das mehr hervorsteht als das andere. Eine Behandlung der Skoliose mit Korsett bzw. Operation ist nur bei 1 von 100 Betroffenen nötig, Physiotherapie sollte allerdings konsequent durchgeführt werden. Das einseitige Tragen von Schultaschen führt, wie oft angenommen, nicht zu einer Skoliose. Während Jugendliche selten Schmerzen haben, kommt es bei Erwachsenen durch eine unbehandelte Skoliose oft zu Rückenschmerzen.
4 bis 10 % der Österreicher sind von einer Skoliose betroffen. Vor allem unter 10- bis 15-jährigen Mädchen ist Skoliose – möglicherweise aufgrund genetischer Ursachen – weit verbreitet. Auch bei Kindern bzw. jungen Menschen kann sich im Laufe der Wachstumsphase eine Skoliose entwickeln. Behandelt muss erst ab einer Verkrümmung von über 10 Grad werden. Von 100 Menschen trifft das lediglich auf eine Person zu.
Als typische Beschwerden gelten:
Diese Fehlstellungen der Wirbelsäule und manchmal auch des Brustkorbs und der Taille bewirken bei Kindern und Jugendlichen selten Schmerzen. Daher wird die Skoliose meist durch Fremdbeobachtung der Eltern oder des Schularztes wahrgenommen. Erwachsene gehen hingegen meist wegen Rückenschmerzen zum Arzt und erhalten die Diagnose Skoliose.
Die genauen Auslöser einer Skoliose sind bisher unbekannt. Während vor allem im Kindes- und Jugendalter die Verkrümmung medizinisch oft nicht erklärbar ist, kann Skoliose bei Erwachsenen z.B. die Folge einer Bandscheibenabnützung sein. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass etwa spastische Lähmungen oder Systemerkrankungen, wie z.B. Neurofibromatose, zu einer Skoliose führen. In eher seltenen Fällen kommen Säuglinge mit einer angeborenen Fehlstellung der Wirbelkörper und Rippen zur Welt.
Liegt eine leichte Skoliose vor, sollten zunächst physiotherapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Ab einer Krümmung von 35 Grad ist eine operative Behandlung empfehlenswert, da Physio- und Korsetttherapie alleine hier nicht mehr für einen Erfolg ausreichend sind.
Eine erste Diagnose führt der Arzt zunächst mit einem einfachen Test durch. Dabei neigt sich der Betroffene so weit nach vorne, bis die Krümmung deutlich erkennbar ist. Stehen einzelne Rippen auf einer Seite des Rückens hervor und / oder sind die Schultern schief, liegt ein sogenannter Rippenbuckel vor, der einen wichtigen Anhaltspunkt für eine bestehende Skoliose liefert.
Informationen über das genaue Ausmaß der Skoliose liefert aber erst eine Röntgenuntersuchung.
Die Therapiemaßnahmen hängen vom vorhandenen Ausmaß der Krümmung des Betroffenen sowie von den Ursachen ab:
Es wurde eigens für Skoliose-Betroffene eine Methode entwickelt – Physiotherapie nach Katharina Schroth –, die Physiotherapie mit bestimmten Atemübungen verbindet.
Um richtig zu verknöchern, benötigt die Wirbelsäule etwa einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten. Währenddessen sollten die erlernten Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur auch zu Hause kontinuierlich fortgeführt werden.
Für einen optimalen Heilungsverlauf sind außerdem noch folgende Regeln zu beachten:
Nach den ersten 12 Monaten hat der Betroffene im Alltag keine Einschränkungen mehr zu berücksichtigen.
Anders als bei Erwachsenen verursacht eine Skoliose im Kindes- und Jugendalter nur selten Schmerzen.
Liegt eine leichte Skoliose vor, kann mit täglicher Physiotherapie einer weiteren Verkrümmung entgegengewirkt werden. Voraussetzung dafür ist die regelmäßige Durchführung der Übungen bis zum Ende des Wachstums. Hat bereits eine Skoliose-Operation stattgefunden, dauert die Verknöcherung der Wirbelsäule zwischen 6 und 12 Monaten. Während dieses Zeitraums sollte die Therapie zur Kräftigung der Rückenmuskulatur kontinuierlich fortgesetzt werden.