Die Verspannungen betreffen teils auch die Schulter- und Brustmuskulatur, ebenso treten Schmerzen in den Armen auf. Die Folgen der sogenannten lokalisierten Myogelosen (verhärtete und verspannte Regionen) sind Bewegungseinschränkungen, Schwindel, Kopfschmerzen oder sogar Migräneattacken. Die Ursachen für das Auftreten eines Zervikalsyndroms sind nicht ausreichend geklärt, Einflussfaktoren wie Übergewicht, Diabetes, Depression, körperliche Arbeit oder Stress scheinen aber eine Rolle bei der Entwicklung zu spielen. Die Erkrankung ist häufig, Frauen sind öfter betroffen als Männer. Physiotherapie, Änderungen des Lebensstils sowie fallweise Medikamente können die Symptome des HWS-Syndroms lindern.
Das Zervikalsyndrom, auch als HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) bezeichnet, ist eine häufig auftretende Beeinträchtigung des Bewegungsapparates. Betroffen sind überwiegend Erwachsene aller Altersgruppen.
Bei Frauen werden die Nackenschmerzen ohne eindeutige Ursache häufiger diagnostiziert als bei Männern. Im weltweiten Ländervergleich liegen sehr unterschiedliche Zahlen vor, da die Schmerzen verschieden wahrgenommen werden. Ein Arztbesuch wird oft erst spät in Anspruch genommen.
Nackenschmerzen liegt nur selten eine ernste Erkrankung zugrunde (bei weniger als 1%). Der Arzt kann zumeist keine eindeutige Ursache für die Verspannungen und die Schmerzen finden. Da neurologische Symptome wie Kribbeln in den Armen oder Sehstörungen aber auch auf andere Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose) hinweisen können, ist eine ärztliche Abklärung wichtig.
Unterschiedliche Einflussfaktoren können das Auftreten eines Zervikalsyndroms begünstigen:
Ein Zervikalsyndrom verläuft nicht bei jedem Betroffenen gleich. Folgende Symptome können vereinzelt oder zusammen auftreten:
Chronisch auftretende Nackenschmerzen können die Lebensqualität von Betroffenen negativ beeinflussen. Vor allem ängstliche, zu Depression neigende Menschen sind durch das Zervikalsyndrom psychosozial belastet. Das bedeutet, dass der Schmerz und die Folgesymptome sehr störend sind und einen bestimmenden Anteil im Alltag einnehmen. Es kann zu Beeinträchtigungen im Beruf kommen, z.B. zu Konzentrationsschwächen oder ständigen Schmerzen bei langem Sitzen im Büro.
Der Arzt kann anhand eines ausführlichen persönlichen Gesprächs und einer körperlichen Untersuchung die Diagnose eines Zervikalsyndroms stellen. Bei Beschwerden der Halswirbelsäule sollte ein Termin bei einem Orthopäden gemacht werden.
Der Arzt fragt nach:
Bei sich nicht verbessernden und intensiv erlebten neurologischen Symptomen (z.B. andauernde Taubheit in den Armen), wird der Orthopäde zur Sicherheit eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) anordnen, um z.B. einen Bandscheibenvorfall auszuschließen.
Bevor Behandlungsmaßnahmen bei einem bestehenden HWS-Syndrom begonnen werden, sollte der Arzt mit dem Patienten genau abklären, was er sich von der Therapie wünscht und was er selbst dazu beitragen kann und möchte. Die Behandlung eines Zervikalsyndroms ist wesentlich erfolgreicher wenn der Betroffene motiviert ist und sich der Angelegenheit bewusst annehmen möchte. Zusatzerkrankungen wie Depression erschweren diesen Zugang zur Heilung.
Ist die Bereitschaft zur Therapie gegeben, kommen folgende Maßnahmen infrage:
Schmerzstillende Medikamente bekämpfen beim Zervikalsyndrom lediglich die Symptome, jedoch nicht die Ursachen. Wenn überhaupt sollten Medikamente nach Absprache mit dem Arzt nur niedrig dosiert und über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Als wesentlich sinnvoller hat sich eine nicht-medikamentöse Therapie mittels Physiotherapie und Heilgymnastik erwiesen.
Haben Sie vom Arzt die Diagnose Zervikalsyndrom erhalten, versuchen Sie: