Heilkräuter für Frauen

Eine Kanne Tee mit verschiedenen Heilkräutern
Viele Frauenbeschwerden können mithilfe der Pflanzenmedizin gelindert werden.
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Regelschmerzen? Reizbarkeit vor der Periode? Hitzewallungen während der Wechseljahre? Für Probleme, die Frauen häufig betreffen, gibt es oft gute Helferlein aus der Natur.

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Um der "Na, wieder die Tage?" oder "Im Wechsel?" Frage vorzubeugen, kann frau den häufigsten Beschwerden mit den folgenden Heilpflanzen entgegenwirken oder versuchen Beschwerden abzumildern. Das Wichtigste aber vorweg: Neu auftretende oder wiederkehrende Beschwerden sollte man immer vom Frauenarzt abklären lassen.

Welche Frau kennt das nicht? Die krampfartigen Bauchschmerzen rund um die Regelblutung gehören zu den häufigsten Beschwerden. Sie treten unabhängig von der Stärke der Blutung auf und sind zu Beginn der Periode am stärksten. Für die Therapie von Regelschmerzen – auch mit Heilkräutern – gilt: je früher, desto besser. Also nicht erst beginnen, wenn die Beschwerden schon da sind.

PFLANZE WIRKUNG ANWENDUNG
Frauenmantelkraut Das Kraut lindert leichte Krämpfe, ist entzündungshemmend und hat sich bei Menstruationsbeschwerden bewährt. Für die Teebereitung wird 1 EL mit heißem Wasser aufgegossen und 10 Minuten ziehen gelassen.
Gänsefingerkraut Gilt als die wirksamste Heilpflanze bei Krämpfen während der Regelblutung. Das Gänsefingerkraut kann als Tinktur oder Tee eingenommen werden. Für eine Tasse Tee wird 1 EL des Krautes mit kochendem Wasser übergossen und anschließend 10 Minuten ziehen gelassen.
Kamillenblüte Die Blüte wirkt nicht nur auf die Verdauungsorgane krampflösend, sondern auch auf die Gebärmutter. Außerdem ist sie leicht beruhigend und entblähend. 1 Esslöffel der Blüten mit heißem Wasser übergießen und zugedeckt 3 Minuten ziehen lassen. Die bestmögliche Wirkung wird bei einer Kombination aus Tee und Tinktur erzielt.
Schafgarbenkraut Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe lösen unter anderem Krämpfe und können regulierend auf die Regelblutung wirken. Kann äußerlich z. B. als Umschlag (1 EL mit 150 ml heißem Wasser, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen) oder als Sitzbad (100 g mit 1 Liter heißem Wasser, 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen) und innerlich (1 TL mit 150 ml Wasser, 7 Minuten zugedeckt ziehen lassen) angewendet werden.
Traubensilberkerze Wirkt entkrampfend und hat einen Einfluss auf die Hormone. Bessert außerdem Schlafstörungen und Hitzewallungen. Kann auch als Tee zubereitet werden, zu bevorzugen sind allerdings Tinkturen und Fertigpräparate. Wirkung setzt etwa nach 2 Wochen ein, Anwendungsdauer 3-6 Monate, dann sollte eine Pause erfolgen.

Die Regelblutung dauert über mehrere Zyklen länger als 6 Tage? Die Blutung ist stärker als sonst? Dauert die Regel mehr als 6 Tage, werden mehr als 80 ml Blut verloren bzw. sind mehr als 8 Binden oder Tampons pro Tag notwendig, kann eine sogenannte Menorrhagie oder eine Hypermenorrhö vorliegen. Vor dem Einsatz von Heilkräutern muss vom Arzt eine ernstzunehmende Erkrankung ausgeschlossen werden. Neben Hirtentäschel können auch Schafgarbe, Schachtelhalm, Frauenmantel oder Blutwurz in einer Teemischung eingesetzt werden.

PFLANZE WIRKUNG ANWENDUNG
Hirtentäschelkraut Das Kraut hat sich bewährt, wenn die Regelblutung zu lange, zu stark und schmerzhaft ist. Es steigert die Kontraktion der Gebärmutter und wirkt blutstillend. Für die Zubereitung eines Aufgusses wird 1 EL der Teedroge mit siedendem Wasser übergossen und nach 10 – 15 Minuten abgeseiht.

Eine unregelmäßige oder schwache Blutung kann unter anderem durch hormonelle Störungen hervorgerufen werden. Um den Zyklus wieder zu normalisieren, können Teemischungen eingesetzt werden, die regulierend wirken. Dazu gehören z. B. Salbei, Hopfen, Rotklee oder Himbeerblätter während der ersten Zyklushälfte und Mönchspfeffer, Frauenmantel oder Schafgarbe in der zweiten Zyklushälfte.

PFLANZE WIRKUNG ANWENDUNG
Mönchspfeffer Wird eingesetzt, wenn der Zyklus unregelmäßig ist und bei PMS-Beschwerden. Der Mönchspfeffer sollte nicht während der Schwangerschaft oder bei Vorliegen von Brustkrebs eingenommen werden. Eine Zubereitung als Tee ist nicht üblich. Der Mönchspfeffer ist im Handel z. B. in Form von alkoholischen Tropfen (Agnofem) oder Tabletten (Agnucaston) erhältlich.

Reizbarkeit, Brustspannen, Lustlosigkeit, Wassereinlagerungen oder Heißhunger? Ein Großteil der Frauen berichtet über diese und andere Symptome, welche ein paar Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung auftreten. Die Beschwerden hören mit dem Beginn der Periode wieder auf. Neben Entspannungstechniken, Sport oder Massagen helfen auch bestimmte Heilkräuter bei der Therapie. Dazu gehören Mönchspfefferfrüchte, Traubensilberkerze und Frauenmantelkraut. Die Behandlung mit Heilpflanzen sollte über mehrere Zyklen erfolgen. Bei Schlaflosigkeit, Unruhe oder depressiven Verstimmungen helfen unter anderem Melisse, Lavendel oder Johanniskraut.

Etwa jede 3. Frau ist von Beschwerden während der Wechseljahre betroffen. Depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, trockene Haut und Schleimhäute, sowie Hitzewallungen zählen dabei zu den häufigsten Symptomen und können der Frau das Leben schwer machen. Neben Präparaten mit Mönchspfeffer, Rotklee, Soja, Yamswurzel oder Cimicifugawurzel helfen einige Heilkräuter auch bei speziellen Beschwerden.

SYMPTOM PFLANZE
Trockene Scheidenschleimhaut Johanniskraut-Öl oder Leinsamengel hilft, die empfindliche Scheidenschleimhaut zu pflegen.
Schlafstörungen, Nervosität Hier helfen Zubereitungen mit Hopfen, Melisse oder Baldrian.
Stimmungsschwankungen Zubereitungen mit Johanniskraut wirken stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Im Handel befindlich sind Tees, Tinkturen oder Tabletten,
Hitzewallungen Für Hitzewallungen und starkes Schwitzen während der Wechseljahre haben sich Tee, Tinkturen oder Kapseln mit Salbei bewährt. Tee abkühlen lassen und lauwarm trinken.
  • Wichtl- Teedrogen und Phytopharmaka, W. Blaschek, 6. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2016, Stuttgart
  • Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, U. Bühring, 4. Auflage, Haug Verlag, 2014, Stuttgart

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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

20. Oktober 2020

Erstellt am:

27. Juli 2017

Stand der medizinischen Information:

20. Oktober 2020

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