Wer von Muskeltraining hört, denkt wohl automatisch an junge Leute, die sich einen optischen Vorzug verschaffen wollen. In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom um Fitnesscenter, auch bei Frauen ist eine muskuläre Statur mittlerweile kein No-Go mehr. Ein sinnvolles Maß vorausgesetzt, kann das der Gesundheit natürlich nur guttun, das gilt allerdings auch oder vor allem für ältere Menschen.
Im Rahmen einer neuen Studie haben australische Wissenschafter herausgefunden, dass dank gestärkter Muskeln die geistige Fitness älterer Menschen verbessert werden kann. Untersucht wurden 100 Personen im Alter zwischen 55 und 86, die von einer sogenannten leichten kognitiven Beeinträchtigung (LKB) betroffen waren. Dabei handelt es sich um eine Verminderung der Denkleistung, die den Alltag meistens kaum behindert.
Eine LKB ist noch keine Demenzerkrankung, kann aber ein Vorbote einer solchen sein. Betroffene haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko, später an Alzheimer zu erkranken. Die Versuchsteilnehmer wurden in 4 Gruppen unterteilt, wobei nur eine davon zu einem regelmäßigen Muskeltraining aufgefordert wurde. Bei eben diesen Probanden verbesserten sich die Symptome wesentlich, das Training machte gewissermaßen auch ihr Gehirn fitter.
Je mehr die Muskeln trainiert wurden, umso größer war auch der positive Effekt. Wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit, 2 Mal pro Woche sollte eine Einheit abgehalten werden. In Sachen Intensität ist es sinnvoll, in etwa 80% der maximalen Muskelstärke zu beanspruchen. Wie genau dieser Zusammenhang entsteht, ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Die Forscher wollen weiter daran arbeiten, den Effekt genauer zu verstehen, um entsprechende Trainingsaufträge genau an die Anforderungen anzupassen.
Prinzipiell ist es aber kein Geheimnis, dass regelmäßige Bewegung im Alter von großem Vorteil ist. Wer regelmäßig ein bisschen Sport macht, hat wesentlich bessere Chancen, die Lebensqualität möglichst hoch zu halten. Da die Gesellschaft aufgrund der medizinischen Möglichkeiten immer älter wird, rückt die Vorbeugung typischer Alterskrankheiten aktuell stärker in den Fokus. Experten gehen davon aus, dass es 2050 weltweit 135 Millionen Demenz-Betroffene geben wird.