Uhrentest

Mann zeichnet eine Uhr auf einem Blatt Papier.
Beim Uhrentest werden Zahlen und Zeitangaben in einem Kreis eingezeichnet.
© Juliane Egger / RegionalMedien Gesundheit
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Der Uhrentest ist neben dem Mini-Mental Status ein Teil der Demenz-Diagnostik. Er hat eine hohe Aussagekraft und wird häufig zur Abklärung eines Demenzverdachts, zum Beispiel bei Alzheimer, angewendet.

Medizinische Expertise

Gerald Gatterer

Univ.Doz. Dr. Gerald Gatterer

Facharzt für Psychologie und Psychotherapie
Schlossmühlgasse 22, 2351 Wr. Neudorf
www.gatterer.at
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Ein Uhrentest allein reicht aber nicht, um eine Demenzerkrankung zu diagnostizieren, er gibt lediglich einen Hinweis darauf. Die Diagnose einer Alzheimererkrankung ist eine Ausschlussdiagnose - das bedeutet, dass weitere Untersuchungen notwendig werden, wenn die verlangte Uhrzeit nicht aufgezeichnet werden konnte.

  • Der Uhrentest gehört zu den psychometrischen Tests und wird zur diagnostischen Abklärung einer Demenz angewendet.
  • Beim Uhrentest zeichnet die Testperson in einen Kreis die zwölf Ziffern einer Uhr und die Stellung der Zeiger einer vorgegebenen Uhrzeit ein.
  • Am häufigsten in der Praxis wird der Mini-Mental Status Test angewandt.
  • Ein Uhrentest ist gratis und wird von der Hausärzt:in oder Neurolog:in durchgeführt.
  • Vorsorgeuntersuchung: Der Uhrentest ist keine Vorsorgeuntersuchung.

  • Diagnosestellung: Der Uhrentest kommt bei der Diagnosestellung von Demenz zum Einsatz. Der Test ist allerdings nur ein Hinweis auf eine mögliche Demenzerkrankung. Für eine korrekte Diagnosestellung reicht er allein nicht aus. Liegt nur eine leichte Demenzerkrankung vor, kann der Uhrentest zu ungenauen Ergebnissen führen.

  • Verlaufskontrolle, Operations-/Behandlungsnachsorge: Mit einem Uhrentest kann der Verlauf einer Demenz überwacht werden.

Der Uhrentest ist eine der bekanntesten Möglichkeiten, eine Demenzerkrankung festzustellen. Die Aufgabe für die Testperson besteht darin, Zahlen und Zeitangaben in einem Kreis einzuzeichnen. Anschließend soll die auf der Uhr gezeichnete Zeit im "Fahrplanformat" niedergeschrieben werden. Bei leichten Demenzerkrankungen sind die Ergebnisse allerdings ungenau.

Der Uhrentest ermöglicht es, innerhalb kürzester Zeit wichtige kognitive Aspekte einer Demenzerkrankung zu untersuchen. Die einzelnen Aspekte werden mit Punkten bewertet. Erreicht die Patient:in weniger als 5 Punkte besteht der Verdacht, dass eine Demenz vorliegt. Folgende Kriterien werden zur Auswertung des Uhrentests nach Watson herangezogen:

  1. Alle 12 Zahlen sind vorhanden - 1 Punkt

  2. Die Zahl Zwölf ist oben - 2 Punkte

  3. Es sind zwei unterscheidbare Zeiger eingezeichnet worden - 2 Punkte

  4. Die in der Uhr gezeichnete Zeit entspricht der notierten Uhrzeit - 2 Punkte

  • Hausärzt:in

  • Neurolog:in

  • Psycholog:in

Beim Uhrentest und auch anderen Tests zur Feststellung einer eventuellen Demenzerkrankung müssen auch andere mögliche Erkrankungen berücksichtigt werden. So können beispielsweise ein Sehfehler, eine Parkinsonerkrankung oder eine Beeinträchtigung durch einen Schlaganfall die Ergebnisse verfälschen.

Ein Uhrentest ist kostenlos.


Autor:innen:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

23. März 2023

Erstellt am:

10. August 2017

Stand der medizinischen Information:

24. August 2018

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