Baby-Ernährung: Allergien erkennen

Baby sitzt umringt von Gebäck und ist eine Bretzel
Im Baby-Alter können die Kleinen auch Allergien gegen Weizen entwickeln.
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Wenn Babys ab dem 4. Monat die erste Beikost probieren, kommt es hin und wieder zu Hautreaktionen oder Verdauungsbeschwerden. Aber wodurch zeichnet sich eine echte Allergie aus? 

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Bei Säuglingen sind Allergien gegen Kuhmilch und Hühnereier, sowie allergische Reaktionen auf Weizen (Zöliakie), Nüsse, Soja und Fisch am häufigsten. Jedoch sind auch diese Allergien relativ selten: Nur etwa 4% der Säuglinge und Kleinkinder sind von diesen betroffen, bei Kindern zwischen 3 und 15 Jahren sind es dann nur mehr 2 bis 3%. Allergien müssen von Intoleranzen / Lebensmittelunverträglichkeiten unterschieden werden (z. B. Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz, Fructosemalabsorption), die im Säuglingsalter aber noch seltener auftreten als Allergien. Die Unverträglichkeitssymptome sind jenen bei einer Allergie aber sehr ähnlich, was die Unterscheidung schwierig macht.

Bei echten Allergien zeigt das Immunsystem eine übertriebene Abwehrreaktion auf eigentlich ungefährliche Inhaltsstoffe. Die allergische Reaktion entsteht nicht beim ersten Kontakt mit den Eiweißstoffen in einem neuen Nahrungsmittel, sondern erst, wenn der Körper erneut damit in Kontakt kommt. Als Reaktion auf das als "gefährlich" eingestufte Eiweiß werden Immunglobuline vom Typ E (IgE) produziert, die eine Ausschüttung von Botenstoffen bewirken. Diese – vor allem der Botenstoff Histamin – führen zu allergischen Reaktionen im Bereich der Haut, Schleimhaut und Atmung, Magen-Darm- und Kreislauf-Beschwerden können ebenso auftreten.

Mehr lesen » Beikost bei Allergien und Intoleranzen

Bei etwa 85% der Allergien ist der Gehalt an für das betreffende Eiweiß spezifischen IgE im Blut charakteristisch erhöht. Umgekehrt bedeutet aber nicht jeder positive Allergietest, dass bei Kontakt mit dem Lebensmittel auch wirklich Symptome auftreten müssen. Es kann auch nur eine Sensibilisierung vorliegen, die sich nicht unbedingt zu einer Allergie auswächst. IgE-vermittelte Immunreaktionen treten innerhalb weniger Minuten bis zu 2 Stunden nach dem Verzehr der Nahrung auf. Ergänzend können auch Hauttests durchgeführt werden, die auf eine Sensibilisierung hinweisen können.

In 15% der Fälle zeichnen sich die Allergien nicht durch einen Anstieg an IgE im Blut aus, sondern T-Lymphozyten spielen eine Rolle. Bei Kuhmilchallergien und Zöliakie kann das der Fall sein – als Ursache ist eine erhöhte Durchlässigkeit der Dünndarmschleimhaut im Verdacht. Diese allergischen Reaktionen treten zwischen 6 bis 24 bzw. spätestens 48 Stunden nach Verzehr der betreffenden Lebensmittel auf.

Mehr lesen » Baby-Ernährung: Intoleranzen erkennen

Die Wahrscheinlichkeit an einer Allergie zu erkranken ist zu einem großen Teil erblich bedingt. Sind beide Elternteile Allergiker, entwickelt das Kind im Lauf seines Lebens zu 60% ebenfalls eine Allergie. Ist nur ein Elternteil betroffen, halbiert sich das Risiko. Wenn Bruder oder Schwester eine Allergie haben, ist das Allergierisiko eines Kindes um 25% erhöht. Ohne Vorliegen von Allergien in der Familie hat jedes Neugeborene ein Risiko von 15%, dass es selbst zum Allergiker wird.


Zuletzt aktualisiert:

24. August 2020

Erstellt am:

28. Juli 2017

Stand der medizinischen Information:

24. August 2020

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