Vitamin D: Kleinkinder oft schlecht versorgt

Kleiner Bub ist vom Essen nicht begeistert.
Oft lehnen Kinder Lebensmittel ab, die Vitamin D enthalten, da hilft die Gabe des "Knochen-Vitamins" mittels Tropfen oder anderer Supplemente
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Es stärkt das Immunsystem und beeinflusst wesentlich die Entwicklung des kindlichen Gehirns bzw. den Knochenaufbau: Vitamin D nimmt von der Zeugung bis zum 2. Geburtstag eine Schlüsselrolle ein.

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Die empfohlene Dosis für die Vitamin-D-Zufuhr liegt bei Säuglingen im 1. Lebensjahr bei 10 μg, der Kinderarzt empfiehlt meist die Gabe von Tropfen. Ab dem 1. Lebensjahr sollte die tägliche Vitamin D-Aufnahme aus der Nahrung 15-20 µg betragen, allerdings lässt sich diese hohe Menge nicht alleine mit herkömmlichen Lebensmitteln decken. Dazu kommt, dass die Kleinen vielfach jene Lebensmittel verweigern, die viel Vitamin D aufweisen wie z. B. Fisch, Pilze oder auch Eigelb.

Mehr lesen » Warum Vitamin D bei Kindern so wichtig ist

Lebensmittel, natürliche und angereicherte (Kinderportionen)

Vitamin D in µg

Hering, 50 g gegart

13

Forelle, 50 g gegart

10

Wildlachs, 50 g gegart

2

Kindermilch, angereichert, 250 ml

2,75-6,25

Eigelb, 1 Stk.

1,7

Champignons, 50 g

1

Kuhmilch (3,5% Fett), 250ml

0,25

Margarine, angereichert, 5 g

0,4

Butter, 5 g

0,05

Quelle: nut.s nutritional software (BLS 3.01) und Herstellerangaben

Bei 62 % der 3- bis 17-Jährigen Nicht-Migranten und bei 76 % der Migranten liegt eine deutliche Vitamin D-Unterversorgung vor, wie Daten des Kinder- und Jugend-Gesundheitssurveys (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts zeigen. Dr. Dieter Furthner, Leiter der Abteilung für Pädiatrie am Salzkammergutklinikum Vöcklabruck: "Angesichts der enormen gesundheitsfördernden Bedeutung von Vitamin D empfehle ich, Kindern ab dem 1. Geburtstag neben einem Vitamin-D-reichen Essalltag mit angereicherten Produkten wie bspw. Kindermilch zusätzlich z. B. 10 µg/Tag als Supplement zu verabreichen."

Bei ausreichender UVB-Strahlung des Sonnenlichts produziert der Körper Vitamin D zum Großteil selbst in der Haut. Aber: Je stärker die Haut pigmentiert ist, je höher der Schutzfaktor der Sonnencreme und je weiter nördlich man wohnt, desto schlechter funktioniert diese Eigensynthese. Hinzu kommt ein verändertes Freizeitverhalten, weshalb auch Kinder ganzjährig auf die Zufuhr über die Nahrung bzw. über angereicherte Lebensmittel angewiesen sind.

Mehr lesen » Ernährung bei Vitamin D-Mangel

  • D-A-CH: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Neuer Umschau Buchverlag, 4. Korrigierter Nachdruck, 2012 (20.08.2020)
  • Urashima M, et al.: Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren. American Journal of Clinical Nutrition 2010; 91:1255-60.
  • Hypponen E, et al.: Intake of vitamin D and risk of type 1 diabetes: a birth-cohort study. Lancet 2001; 358: 1500–1503
  • Zipitis CS, Akobeng AK: Vitamin D supplementation in early childhood and risk of type 1 diabetes: a systematic review and meta-analysis. Arch Dis Child 93, 512–517 (2008)
  • Kampman MT, et al: Outdoor activities and diet in childhood and adolescence relate to MS risk above the Arctic Circle. J Neurol 2007; 254(4):471–47
  • Burton JM, et al: A phase I/II dose-escalation trial of vitamin D3 and calcium in multiple sclerosis. Neurology 2010; 74: 1852–1859
  • Wingerchuk DM, et al: A pilot study of oral calcitriol (1,25-dihydroxyvitamin D3) for relapsing-remitting multiple sclerosis. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2005; 76: 1294–1296
  • McCann, J. C. and B. N. Ames: Is there convincing biological or behavioral evidence linking vitamin D deficiency to brain dysfunction? FASEB Journal 2008; 22(4): 982-1001.
  • Hossein Nezhad A, Holick MF: Vitamin D for health: a global perspective. Mayo Clin Proc, 2013; 88(7): 720-755.

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Zuletzt aktualisiert:

20. August 2020

Erstellt am:

25. Juni 2015

Stand der medizinischen Information:

20. August 2020

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