Halsschmerzen: Ursachen erkennen und behandeln

Frau hat Halsschmerzen
Bei Halsschmerzen gilt: Die zugrunde liegende Erkrankung muss abheilen, damit die Symptome ganz verschwinden.
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Schmerzen und Kratzen im Hals, ein unangenehmes Gefühl beim Schlucken und Heiserkeit – das sind die typischen Symptome bei Halsschmerzen. 

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Nicht nur klassische Erkältungskrankheiten, sondern auch eine Mandelentzündung, Seitenstrangangina und sogar Allergien könnten der Grund für die Beschwerden im Hals-Rachen-Raum sein. Doch auch manche schwerwiegende Erkrankungen kündigen sich zunächst durch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden an. Wann Sie bei Halsweh eine Ärzt:in aufsuchen sollten und was Sie selbst tun können, um Ihre Symptome zu lindern.

Folgende Krankheiten zeigen sich durch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden oder werden von ihnen begleitet. Wenn etwas anderes als eine Erkältungskrankheit als Ursache des Halswehs vermutet wird, kann eine Ärzt:in aufklären, was den Beschwerden wirklich zu Grunde liegt.

Erkältungskrankheiten 

Grippe oder ein grippaler Infekt werden häufig von Halsweh, Seitenstrangangina, aber auch Schnupfen, Fieber und Husten begleitet.

Entzündungen der Mandeln 

Die Gaumenmandeln weisen einen eitrigen Belag auf und sind geschwollen und gerötet.

Allergien

Bei Allergien, z.B. auf Hausstaub, Pollen oder Tierhaare, tritt manchmal ein Jucken im Mund- und Rachenraum auf, das auch zu Schluckbeschwerden führen kann. Ein Unterscheiden zu erkältungsbedingten Halsschmerzen ist nicht immer möglich und so werden Allergien erst spät erkannt.

Epstein-Barr-Virus

Hier handelt es sich um einen Herpesvirus, der die weißen Blutkörperchen angreift. Der Virus verursacht das Pfeiffersche Drüsenfieber, das mit starken Halsschmerzen einhergeht. Ein Bluttest kann den Virus diagnostizieren.

Sodbrennen

Obwohl das Problem eigentlich bei der Speiseröhre liegt, die durch aufsteigenden Magensäure angegriffen wird, macht sich Sodbrennen manchmal (auch) als Halsschmerz bemerkbar.

Streptokokken (Scharlach)

Bei Streptokokken handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die im Hals eine Entzündung auslöst. Da Halsschmerzen meist viral bedingt sind, stellen Streptokokken in dieser Hinsicht eine Ausnahme da.

Diphterie

Besonders bei der Mandel- und Rachendiphtherie ist eine Entzündung des Halsbereiches typisch. Wie Scharlach wird auch Diphtherie bakteriell verursacht.

Schilddrüsenerkrankung

Sowohl Schilddrüsenüber-, als auch Schilddrüsenunterfunktion kann sich durch Schluckbeschwerden und Heiserkeit bemerkbar machen, die mit einer Erkältung verwechselt werden könnte. Sind die Beschwerden chronisch, kann ein Arzt durch eine Blutuntersuchung die Erkrankung der Schilddrüse diagnostizieren.

Im Normalfall, etwa bei einer Erkältungskrankheit, sind Halsschmerzen lästig, aber nicht gefährlich. Lassen die Beschwerden nach 2 - 3 Tagen nicht deutlich nach oder sind von hohem Fieber und anderen Symptomen begleitet, ist ein Besuch bei einer Ärzt:in sinnvoll. Auch chronische bzw. sich wiederholende Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden sollten unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Denn ihnen könnte eine Erkrankung zu Grunde liegen, die zunächst nicht mit den Symptomen in Verbindung gebracht wird, z.B. eine Schilddrüsenfehlfunktion.

Was Sie bei Halsschmerzen selbst tun können: 

  • Tee: Früchte- und Kräutertees liefern Flüssigkeit und schmecken gut. Grün- und Schwarztee hat zudem antibakterielle Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken und reinigend auf den entzündeten Hals wirken können.

  • Honig: Honig wirkt auf natürliche Art entzündungshemmend und antibakteriell. Wird er in Tee gelöst, sollte das Teewasser nicht mehr zu heiß sein, da sonst ein Teil der Wirkstoffe verloren gehen kann. Honig kann auch pur gelutscht werden.

  • Viel Flüssigkeit: Auch, wenn das Schlucken unangenehm ist: Viel Trinken ist bei Halsweh ein Muss. Nur so können die Schleimhäute feucht gehalten werden, was die Erkrankung lindert. Wasser und Tee, aber auch Gemüsebrühe, eignen sich besonders gut.

  • Eiswürfel: Wem trinken schwer fällt, der kann versuchen, stattdessen Eiswürfel zu lutschen. Diese kühlen den Hals, was manchmal als angenehm empfunden wird.

  • Heiß oder kalt: Bei Flüssigkeitskonsum ist die Temperatur der Flüssigkeit nicht entscheidend.

  • Zuckerl lutschen: Viele Halsschmerz-Zuckerl aus der Apotheke haben den Effekt, die Speichelproduktion anzuregen. In diesem Fall reichen auch Zuckerl aus dem Supermarkt. Besonders gut eignen sich kräuter- oder Minze-haltige Zuckerl. Diese wirken angenehm kühlend.

  • Entzündungshemmendes Schmerzmittel: Sind die Halsschmerzen unerträglich, kann ein Schmerzmittel vorübergehend Linderung bringen.

  • Schlafen: Im Schlaf regeneriert sich der Körper selbst. Wer sich müde fühlt, sollte diesem Bedürfnis unbedingt nachgeben.

  • Antibiotika: In nur etwa 10 % der Fälle werden Halsschmerzen von einer bakteriellen Infektion ausgelöst und kann daher durch Antibiotika-Gabe behandelt werden. Eine Ärzt:in kann entscheiden, ob ein Antibiotikum sinnvoll ist und mögliche Nebenwirkungen deshalb in Kauf genommen werden sollten.

Generell gilt bei Halsschmerzen: Die zugrunde liegende Erkrankung muss abheilen, damit die Symptome gänzlich verschwinden. Dennoch können manche Nahrungsmittel und Medikamente Linderung bringen.


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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

4. April 2024

Erstellt am:

26. November 2014

Stand der medizinischen Information:

27. November 2020

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