Löcher im Trommelfell bzw. entzündete oder verletzte Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) können Schwerhörigkeit oder immer wiederkehrende Ohrinfektionen (z.B. chronische Mittelohrentzündung) verursachen. Das Trommelfell wird bei dem Eingriff mit körpereigenem Gewebe geschlossen bzw. zerstörte Gehörknöchelchen mit körpereigenen oder künstlichen Transplantaten wiederhergestellt. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose, je nach Schädigung kommen unterschiedliche Verfahren (Typen) zum Einsatz. Ziel ist ein sicherer Verschluss des Mittelohres zum äußeren Gehörgang und eine Verbesserung der Hörleistung. Für gewöhnlich handelt es sich bei der Tympanoplastik um einen komplikationsarmen Eingriff. Die Kosten trägt die Krankenkasse.
Die Tympanoplastik nützt Menschen mit:
Bei der Tympanoplastik bekommen Sie meist eine Vollnarkose. Je nach Erkrankung kann auch eine lokale Betäubung ausreichend sein. Es handelt sich um ein mikrochirurgisches Verfahren und eine
meist anspruchsvolle OP. Hinter Ihrer Ohrmuschel oder in Ihrem Gehörgangseingangsbereich wird ein kurzer Schnitt gesetzt.
Je nach Schädigung des Mittelohres werden anschließend unterschiedliche Verfahren angewandt:
Findet der Einschnitt am Gehörgangseingangsbereich statt, hinterlässt die Operation eine 1 bis 2 cm lange Narbe. Diese verblasst aber mit der Zeit. Bei der Myringoplastik wird körpereigenes Material (z.B. Knorpel) verwendet, um das Trommelfell zu schließen. Dieses wird aus der unmittelbaren Umgebung des Einschnitts verwendet und hinterlässt normalerweise keine sichtbaren Spuren.
Die Operation ist bei gutem Heilungsprozess und Ergebnis ein einmaliger Eingriff und kommt bei Schwerhörigkeit, deren Ursache im Mittelohr liegt, und chronischen Mittelohrentzündungen zum Einsatz.
Speziell erfahrene Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten führen Tympanoplastiken im Krankenhaus durch. Die Nachbetreuung kann in der jeweiligen Ambulanz des Spitals stattfinden.
Obwohl die Operation in den meisten Fällen problemlos verläuft, können folgende Komplikationen auftreten:
Selten kann es zu Irritationen des Geschmacksnerven kommen. Der Gesichtsnerv ist meist nur bei Fehlbildungen oder besonders aggressiven Mittelohrerkrankungen gefährdet. Treten solche Schwierigkeiten auf, muss der Eingriff eventuell wiederholt oder eine andere Methode zur Verbesserung der Hörleistung (z.B. ein Hörgerät) in Betracht gezogen werden.
Direkt nach der Operation müssen Sie mit leichten Schmerzen am betroffenen Ohr rechnen. Falls nötig, bitten Sie um schmerzlindernde Medikamente. Schützen Sie die Wunde und den Gehörgang unbedingt vor Wasser und Schmutz, Haare waschen ist nur mit Abdeckung des Ohres, z.B. mit Folie möglich. Fragen Sie eine nahestehende Person oder das Pflegepersonal im Krankenhaus um Unterstützung. In den ersten 3 Tagen nach der Tympanoplastik sollten sie starkes Schnäuzen und Niesen vermeiden. Müssen Sie niesen, tun Sie dies durch den Mund, um den Druck vom Ohr wegzunehmen.
Nach der Entlassung sollten Sie sich mindestens 3 Wochen lang schonen und keinesfalls Sport treiben. Nach 6 bis 8 Tagen werden die Nähte entfernt, eine sogenannte Gehörgangstamponade (Plastikschienchen mit schaumartigem Material, mit Verband am Ohr befestigt) bleibt zirka für 2-3 Wochen im Ohr. Beim Kontrollbesuch in der Ambulanz wird die Tamponade dann entfernt.
Es hängt vom individuellen Heilungsfortschritt ab, wann Sie wieder Sport treiben oder z.B. Flugreisen antreten können. Fragen Sie bei Ihrem behandelnden Arzt nach. Treten nach der Entlassung Schmerzen, Fieber, starke Rötungen oder übelriechender Ausfluss aus dem Ohr auf, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt.
Die Tympanoplastik ist eine Operationsmethode, die am Mittelohr eingesetzt wird. Schwerhörigkeit, die vom Innenohr ausgeht, kann dadurch nicht verbessert werden.
Die Kosten für eine Tympanoplastik werden von den österreichischen Krankenkassen getragen.