Bei Psoriasis handelt es sich um eine nicht-ansteckende Erkrankung, bei der die Haut schuppt, gerötet ist und sich entzünden kann. Aber nicht "nur" die Haut ist betroffen: Psoriasis kann das gesamte berufliche und private Leben von Betroffenen beeinflussen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Betroffene mit Psoriasis-Diagnose oder Verdacht, sich aktiv darum kümmern, eine gute medizinische Behandlung zu erhalten und sich für den "richtigen" Arzt entscheiden.
Hautärzte sind meist die ersten Ansprechpartner, wenn schuppende Hautstellen auftreten. Doch nicht alle Psoriasis-Erkrankungen machen sich als erstes über die Haut bemerkbar. In manchen Fällen der Psoriasis-Arthritis, bei der neben der Haut auch die Gelenke beteiligt sind, treten die Symptome in den Gelenken als erstes auf. Manchmal folgen erst Jahre später Haut-Symptome. Auch trotz einer Beteiligung der Haut wird Psoriasis manchmal fehldiagnostiziert, oder Betroffene werden nur unzureichend über ihre Erkrankung aufgeklärt.
Nicht alle (Fach-)Ärzte sind gleich gut in der Behandlung von Psoriasis geschult, manche haben mehr Erfahrung damit oder haben sich freiwillig nach dem Medizinstudium zu modernen Therapiemethoden weitergebildet. Wer als Psoriasis-Patient das Gefühl hat, bei seinem aktuellen Arzt unzureichend beraten zu werden, sollte sich bewusst eine zweite oder dritte Meinung einholen. Nur so können Betroffene schnellstmöglich Linderung durch die richtige Therapie bekommen.
In den meisten Fällen kann ein guter (Fach-)Arzt Psoriasis ausreichend behandeln. Fühlen sich Patienten aber auch nach mehreren Gesprächen mit niedergelassenen Ärzten unzureichend informiert, sollten sie spezialisierte Zentren und Kliniken aufsuchen.
Manche Psoriasis-Therapien funktionieren bei Patienten zunächst gut, verlieren aber nach mehreren Monaten oder sogar Jahren ihre Wirksamkeit. Das ist typisch für die Erkrankung und es muss einfach eine neue passende Therapie gesucht und gefunden werden. Ein guter Arzt zeigt Verständnis dafür, dass eine Anpassung der Behandlung erforderlich ist.
Das Psoriasis-Register der Medizinischen Universität Graz sammelt seit 2010 Daten zu Erkrankung und Therapie. Die Analyse des Registers hat ergeben, dass viele Psoriasis-Patienten auch unter Folgeerkrankungen leiden, die mit der Schuppenflechte in Verbindung gebracht werden können. Zu diesen Erkrankungen zählen etwa Bluthochdruck, Leberverfettung, Übergewicht, Arthritis oder Fettstoffwechselstörungen. Bei solchen Krankheiten sollten gezielte Fachkräfte aufgesucht werden (z.B. Orthopäden, Internisten, Diätologen, etc.), da Hautärzte nicht auf alle Folgeerkrankungen von Psoriasis spezialisiert sind. Alle behandelnden Ärzte sollten über die Psoriasis und derzeitige Therapien informiert werden, um möglichst effizient zusammenarbeiten zu können.
Auch, wenn der Weg zu der richtigen Diagnose und einer erfolgreichen Therapie manchmal etwas Zeit in Anspruch nimmt, sind die Chancen auf eine Verbessrung des Gesundheitszustandes bei Psoriasis-Patienten sehr gut. Schuppenflechte ist derzeit nicht von Grund auf "heilbar", die Erkrankung bleibt ein Leben lang bestehen. Eine hohe Lebensqualität mit vielen beruflichen und persönlichen Möglichkeiten kann mit der optimalen Therapie aber erreicht werden. So ist eine langfristige Symptomfreiheit oft möglich. Ein gutes soziales Netzwerk, das Verständnis zeigt und nicht diskriminiert, kann Patienten zusätzlich psychische Stabilität geben.