Entsteht dabei ein Blutgerinnsel (Thrombus), spricht man von einer Thrombophlebitis. Das betroffene Areal zeigt typische Entzündungsanzeichen: Schwellung, Rötung, Wärme und Druckempfindlichkeit. Das charakteristische Erscheinungsbild reicht dem Hautarzt meist aus, um die Diagnose zu stellen. Um eine tiefe Venenthrombose und die Gefahr einer Lungenembolie auszuschließen, kann er zusätzlich per Ultraschall untersuchen. Die Therapie erfolgt durch entzündungshemmende Mittel, Kompression und Bewegung. Gerinnsel können chirurgisch entfernt oder medikamentös aufgelöst werden.
Art | Entzündung |
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Ursache | Krampfadern, Infektionskrankheiten, Verletzungen der Gefäßwand |
Symptome | am betroffenen Venenabschnitt: Schwellung, Verhärtung, Rötung, Schmerzen; Fieber |
Diagnose | körperliche Untersuchung, Ultraschall, Blutuntersuchung |
Therapie | Kompressionsverband, Medikamente, bei Bedarf Eingriff |
Erkrankungen der oberflächlichen und tiefen Venen sind Volkskrankheiten. Dementsprechend häufig treten auch Entzündungen der oberflächlichen Venen auf. Von Krampfadern, die Ursache einer Venenentzündung sein können, sind beispielsweise 3 von 5 Österreichern betroffen. Dazu kommen andere Ursachen wie Verletzungen der Gefäßwand und die Venenentzündung als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen.
Die Entzündung der oberflächlichen Venen kann verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten zählen:
Dieser Vorgang löst folgende Symptome aus:
Ist der Blutfluss in dem betroffenen Venenabschnitt gemindert, werden dadurch nicht nur Entzündungen begünstigt, es kommt auch vermehrt zur Blutgerinnung. Bildet sich dabei ein Blutpfropf in der Vene, handelt es sich um eine Thrombophlebitis. Um ein Fortschreiten der Entzündung mit Übergreifen auf das tiefe Venensystem zu verhindern, sollte umgehend eine Therapie erfolgen.
Wenn die Entzündung nicht nur wie bei der Phlebitis die oberflächlichen Venen direkt unter der Haut betrifft, sondern sich auch auf die größeren, tiefliegenden Gefäße innerhalb der Muskulatur ausdehnt, spricht man von einer tiefen Venenthrombose. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende Durchblutungsstörung, die für den Betroffenen lebensbedrohliche Folgen haben kann, besonders wenn sich dort ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet.
Die Gefahr ist, dass sich das Blutgerinnsel ablöst und durch die Blutbahn in die Lunge geschwemmt wird. Dadurch wird der Blutfluss zur Lunge "verstopft" und es kommt in Folge zu einem Sauerstoffmangel. Eine oberflächliche Venenentzündung sollte daher behandelt werden, bevor sie sich ausbreiten kann.
Im Patientengespräch klärt der Arzt inwieweit Risikofaktoren für eine Venenentzündung zutreffen. Gibt es bereits Krampfadern? Wurde kürzlich Blut abgenommen oder ein medizinischer Zugang zur Medikamentengabe gelegt? Wichtig ist, ob innerhalb der Familie bereits Venenentzündungen, Gerinnungsstörungen oder Thrombose vorgekommen sind bzw. ob der Betreffende bereits selbst erkrankt ist.
Der Arzt tastet die Extremitäten ab. Oberflächliche Entzündungen sind durch ihre lokale Rötung, Schwellung und die deutlich erwärmte Hautpartie leicht zu erkennen. Außerdem reagieren die Betroffenen äußerst schmerzempfindlich bei Druck. In der Regel reicht dem Arzt dieses charakteristische Erscheinungsbild aus, um eine entzündete Vene zu diagnostizieren.
Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt zusätzlich überprüfen, ob nicht nur die oberflächlichen Venen, direkt unter der Haut, sondern auch die tiefen Venen betroffen sind. Besteht eine Entzündung erscheint die Gefäßwand bei der Untersuchung sichtbar verdickt. Mithilfe einer sogenannten Dopplersonografie lässt sich außerdem der Blutfluss innerhalb des Gefäßes farblich darstellen. Dadurch kann der Arzt Strömungshindernisse wie z. B. ein Blutgerinnsel erkennen.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Ursache, veranlasst der Arzt einen Bluttest zur Abklärung.
Damit die entzündete Vene schnell wieder abheilt, wird der Stoffwechsel gefördert. Mit einem Kompressionsverband oder Kompressionsstrümpfen wird der Blutfluss besonders in gestauten Venen unterstützt. Bewegung statt Bettruhe helfen der Blutzirkulation zusätzlich. Im Sitzen und Liegen sollte das Bein zudem hochgelagert werden. Der verstärkte Blutfluss hilft auch, Gerinnsel zu vermeiden.
Durch kalte Umschläge und kalte Duschen ziehen sich die Venen zusammen und transportieren das Blut schneller zurück zum Herzen. Außerdem wirkt die Kälte angenehm auf der warmen und schmerzempfindlichen Entzündungsstelle.
Entzündungshemmende Schmerzmittel können sowohl als Salbe, als auch in Tablettenform verordnet werden. Zudem gibt es Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Die Gabe von Antibiotika ist nur bei einer bakteriellen Ursache notwendig.
Hat sich ein Gerinnsel gebildet, wird die betroffene Stelle durch einen kleinen Hautschnitt eröffnet und der Blutpfropf anschließend herausgepresst.
Eine Entzündung in den oberflächlichen Venen ist nicht weiter schlimm und heilt schnell ab. Gefährlich wird es, wenn die Entzündung bis in die tiefliegenden Venen reicht und dort zu einem Blutgerinnsel führt. Diese kann lebensbedrohliche Folgen haben. Um das zu verhindern, sollten Sie bei Beschwerden frühzeitig zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Das gilt auch für Varizen. Krampfadern sollten rechtzeitig durch einen Spezialisten behandelt werden, um die Entstehung von Entzündungen und Thrombosen zu vermeiden.
Auch in der Nacht sollten Sie den Kompressionsverband oder die Kompressionsstrümpfe tragen. Lagern Sie das betroffene Bein oder den Arm zudem erhöht, um den Blutfluss zu unterstützen.
Vermeiden Sie den Gang in die Sauna, heiße Bäder und langes heißes Duschen. Dadurch erweitern sich die Blutgefäße und die Zirkulation wird zusätzlich gehemmt.
Prävention durch ausreichend Bewegung. Venenentzündungen durch verletzte Gefäße lassen sich nicht vermeiden, dafür kann man der Ausbildung von Krampfadern als eine der Ursachen entgegenwirken. Radfahren, Joggen, Schwimmen und Wandern trainiert die Beinmuskulatur und damit auch die natürliche Blutzirkulation. Ein Rückstau des Blutes mit Schädigung der Venen wird verhindert.