Zu diesen Allergien zählen in erster Linie Pollen- und Tierhaarallergien. "Jeder 5. Österreicher ist Allergiker, geschätzte 20 % der Allergiker entwickeln Asthma bronchiale", erklärt Lungenfacharzt Dr. Felix Wantke im Gespräch mit minimed.at. Er hält am Tag der Lunge im Wiener Rathaus einen Vortrag zum Thema "Allergien können Asthma verursachen" Allergien sind die zweithäufigste Erkrankung in Österreich.
"Der Entstehung von allergischem Asthma vorzubeugen ist schwierig, auch weil die Ursachen für die Entstehung nicht eindeutig geklärt sind", so Dr. Wantke. Die einzige Therapie zur Vorbeugung des sogenannten Etagenwechsels einer Allergie – der Entwicklung von Asthma bronchiale aus einem Heuschnupfen – ist die Spezifische Immuntherapie (SIT). "Wichtig ist auch die Vermeidung von Allergenen, was aber z.B. im Falle von Pollen eher schwierig ist", sagt der Lungenfacharzt Felix Wantke.
Bei Patienten mit allergischem Asthma, führt der Kontakt mit einem Allergen nicht nur zu allergischen Reaktionen wie Niesen, juckenden und geröteten Augen, sondern zu Symptomen von Asthma, wie pfeifendem Atemgeräusch, Husten und Atemnot. "Zusammengefasst kann man sagen, dass der Kontakt mit einem Allergen bei Betroffenen zu Asthma führt." so Wantke.
Es ist wichtig Allergien und vor allem auch allergisches Asthma zu diagnostizieren. "Zu Beginn steht die Anamnese, das Gespräch mit dem Patienten, anschließend wird mittels Prick-Test und Blutabnahme das allergieauslösende Allergen ausgetestet. Auch die Lungenfunktion wird überprüft, eventuell wird auch eine Methacholin Testung zur Asthmadiagnose durchgeführt." so Dr. Wantke zu den Diagnoseschritten.
Bei der Therapie von Asthma steht die Symptomkontrolle im Vordergrund. "Betroffene sollen genauso viele Medikamente erhalten, dass sie gerade keine Symptome zeigen, nicht mehr und nicht weniger. Asthma kann genauso wie eine Allergie wieder vergehen, akutes Asthma muss aber behandelt werden."
"Bleibt Asthma unbehandelt kommt es vor allem auf den Schweregrad an. Es kann aber durchaus dramatische Ausmaße annehmen. Die "harmloseste" Auswirkung ist, dass der Patient permanent Beschwerden haben wird, was natürlich auch die Lebensqualität erheblich einschränkt. Es können aber auch schwere Asthmaattacken auftreten, die bis zum 'Status astmaticus' gehen können, das ist das Andauern eines Asthmaanfalls über 24 Stunden, was im schlimmsten Fall auch zum Tod führen könnte. Diese schweren Auswirkungen von Asthma bekommt man aufgrund der guten Behandlungsmöglichkeiten heute allerdings nur sehr selten zu sehen." erklärt Lungenfacharzt Dr. Wantke.
Wenn der Heuschnupfen tiefer geht! Der Einfluss der Nase auf Lunge und Herz
(Graz, 5.3.2020)
Referent: Priv.-Doz. Dr. Peter Valentin Tomazic