Chronischer Schnupfen und Husten nach Erkältungen können durch ausreichende Erholung vermieden werden. Außerdem verhindert die Schonung, dass sich das Herz zu sehr anstrengt. Nach medizinischen Eingriffen ist Erholung ebenso notwendig wie bei akuten Rückenschmerzen. Bei neu aufgetretenen Thrombosen ist die Bettruhe unerlässlich, um das Entstehen von Embolien zu verhindern.
Es kann zwischen strenger Bettruhe und eingeschränkter Bettruhe unterschieden werden. Bei der strengen Bettruhe ist Ihnen das Aufstehen gar nicht erlaubt, bei der eingeschränkten Bettruhe können Sie unter Aufsicht ein paar Schritte gehen. Soweit möglich wird heute nur noch selten und so kurz wie möglich die strenge Form der Schonung verordnet.
Wenn Bakterien oder Viren (z. B. bei grippalen Infekten, Kinderkrankheiten, Hepatitis A und B, Bronchitis) Ihr Immunsystem angreifen, muss dieses gegensteuern. Die Körpertemperatur erhöht sich: Ihr Körper fiebert, um die Krankheitserreger abzuwehren. Für den Organismus ist diese Temperaturerhöhung anstrengend, die Infektionen belasten den Kreislauf – darum verordnet Ihr Arzt Bettruhe.
Körperliche Schonung wird auch bei Krankheiten wie der Herzmuskelentzündung oder unmittelbar nach einem Herzinfarkt verordnet. Zu viel Bewegung würde ein geschwächtes Herz zu stark belasten. Bei neu aufgetretenen Thrombosen wird Ihnen bis zur endgültigen Diagnose ebenfalls Bettruhe empfohlen, damit die Blutgerinnsel nicht in Ihrem Körper wandern. Sonst könnten sie z. B. eine Lungenembolie auslösen. Ältere Menschen, die sturzgefährdet sind, werden oft auch gebeten, im Bett zu bleiben. Das verhindert Knochenbrüche und Verstauchungen, führt aber auf Dauer dazu, dass die Patienten bettlägerig werden.
Die Bettruhe sollte bei Infektionen so lange eingehalten werden, bis Besserung eintritt. Bei grippalen Infekten sind das in der Regel 5 bis 7 Tage. Wird die Bettruhe im Rahmen schwerwiegender Erkrankungen verordnet, sollte mit dem behandelnden Arzt ein möglichst exakter Plan erstellt werden, wann der Betroffene wieder aktiver werden darf.
Nach längerer Bettruhe ist der Kreislauf geschwächt. In der ersten Zeit sind Hilfsmittel, die Sie vor Stürzen bewahren, sinnvoll. Außerdem sollten Sie mindestens eine Woche nach Ende der Bettruhe schweißtreibende Tätigkeiten vermeiden. Insbesondere auf Sport, aber auch auf besonders intensive Heimtätigkeiten ist zu verzichten. Hier finden Sie Tipps, wie Sie nach längerer Bettruhe die Muskeln wieder aufbauen können.
Wenn die Bettruhe länger andauert, entstehen einige Risiken. Einerseits steigt durch den langen Bewegungsmangel die Thrombosegefahr (besonders in der Schwangerschaft). Andererseits bauen Muskel- und Knochengewebe ab, wenn sie nicht bewegt werden. Es kommt oftmals zum Wundliegen durch zu lange dauernden Druck auf Haut und Gewebe, besonders in der Umgebung des Steißbeins. Da die Atmung während des Liegens anders ist, steigt auch die Gefahr, eine Lungentzündung oder -embolie zu bekommen.