Die Diagnose Hepatitis C kommt für viele Betroffene nach wie vor oft überraschend. Da die Anzeichen – unter anderem Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, Juckreiz, Gelenkschmerzen und Leistungsabfall – sehr unspezifisch sind, wird die Leberentzündung oft unerwartet diagnostiziert. Noch immer wird die Erkrankung mit Drogenkonsum oder sexuell übertragbaren Krankheiten in Zusammenhang gebracht. Dabei liege die Wahrscheinlichkeit, sich beim Geschlechtsverkehr anzustecken, weit unter einem Prozent, wie ao. Univ.-Prof. Dr. Petra Munda, Fachärztin für Innere Medizin und Zusatzfachärztin für unter anderem Hepatologie, betont: „Wenn überhaupt kommt es beim Geschlechtsverkehr nur dann zu einer Übertragung, wenn Entzündungen und Wunden im Genitalbereich vorliegen. Sprich: Wenn Blut im Spiel ist.“ Bei homosexuellen Männern bzw. bei bestimmten verletzungsträchtigen Sexualpraktiken, wie beispielsweise Analverkehr, ist das Übertragungsrisiko allerdings deutlich höher, da es durchaus zu Verletzungen kommen kann.
Eine fortschrittliche, gut verträgliche Therapie sorgt heute dafür, dass die Hepatitis C-Viren innerhalb von 8 bis 16 Wochen vollständig aus dem Körper verschwinden. Die Heilungsrate liegt bei 97 bis 99 Prozent. “Entscheidend ist jedoch, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt und behandelt wird. Je eher man sich also testen lässt, umso besser", so Munda. Neben einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) wird zu Beginn häufig ein sogenannter HCV-Antikörpertest durchgeführt. Nach der Blutabnahme wird das Blut im Labor auf Hepatitis C-Antikörper untersucht, wobei betont werden muss, dass diese erst zwei bis drei Monate nach der Infektion nachweisbar sind.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie bei der Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ).