HPV-Impfung

Frau wird geimpft
Je nach Impfserum schützt sie vor einer Ansteckung mit den HPV-Typen 16 und 18 bzw. den HPV-Typen 16, 18, 6 und 11.
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Eine HPV-Impfung schützt vor einer Infektion mit den gefährlichsten HP-Virentypen. Sie wird in 2 bzw. 3 Teilimpfungen (ab dem 13. Lebensjahr) verabreicht.

Medizinische Expertise

Johannes Goldmann

Dr. Johannes Goldmann

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Laurenzerberg 2, 1010 Wien
www.womanandhealth.at
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Durch die HPV-Impfung können Folgeerkrankungen einer chronischen HPV-Infektion, z.B. Gebärmutterhalskrebs, Krebs im Mund- oder Rachenraum sowie Genitalwarzen verhindert werden. Mit einer dünnen Nadel wird der Impfstoff in den Oberarmmuskel injiziert. Die HPV-Impfung ist auch Teil des kostenlosen Kinderimpfprogramms in Österreich. Geimpft werden sowohl Mädchen als auch Buben in allen 4. Volksschulklassen, sofern deren Eltern mit der Impfung einverstanden sind. Der Grund dafür: Damit die HPV-Impfung den bestmöglichen Schutz bietet, sollte sie vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Die Impfung ist sehr sicher, es kommt nur selten zu Nebenwirkungen wie Fieber oder Schmerzen im geimpften Arm.

Eine HPV-Impfung nützt sowohl Frauen als auch Männern. Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt die HPV-Impfung für

  • alle Personen zwischen 9 und 15 Jahren vor dem ersten sexuellen Kontakt. Für sie ist die Impfung gratis bzw. gibt es Ermäßigungen je nach Bundesland.

  • Mädchen und Frauen zwischen 15 und 45 Jahren.

  • Buben und Männer zwischen 15 und 26 Jahren.

Je nach Impfserum schützt sie vor einer Ansteckung mit den HPV-Typen 16 und 18 bzw. den HPV-Typen 16, 18, 6 und 11, die Infektion wird durch Schleimhautkontakt und somit auch durch Geschlechtsverkehr übertragen.

  • Die Virenstämme 16 und 18 gelten als Hochrisiko-Typen für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs - sie können zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, Krebs im Mund- und Rachenraum sowie an Vulva, Penis und Anus führen.
  • Die HPV-Typen 6 und 11 zählen zu den Niedrigrisiko-Typen und können Genital- bzw. Feigwarzen auslösen.

Die HPV-Impfung schützt zwar nicht zu 100 % vor diesen Erkrankungen, da es neben einer chronischen HPV-Infektion auch noch andere Auslöser für Krebs und Genital- bzw. Feigwarzen gibt. Die Impfung reduziert das Erkrankungsrisiko aber erheblich.

Die HPV-Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, da dies der häufigste Übertragungsweg der Infektion ist. Eine HPV-Impfung kann aber auch für Personen sinnvoll sein, die bereits eine Infektion mit HPV hatten, dadurch kann ein höherer Antikörperspiegel erreicht werden.

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Bei der HPV-Impfung werden Ihnen 0,5 ml des Impfstoffs mit einer dünnen Nadel in einen Muskel im Oberarm injiziert. Der Impfstoff besteht aus leeren Virushüllen ohne virale DNA (Totimpfstoff) und kann somit keine Infektion auslösen, regt aber das Immunsystem an, spezifische Antikörper zu bilden. Der Impfstoff ist zugelassen für Buben und Mädchen ab 9 Jahren. Eine obere Altersgrenze gibt es derzeit nicht.

Die HPV-Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, da die Wirksamkeit der Impfung reduziert sein kann, z.B. wenn bereits eine HPV-Infektion vorliegt. Durch eine frühere Impfung kann außerdem ein höherer Antikörperspiegel erzielt werden.

Es gibt 2 verschiedene Impfstoffe:

BIETET SCHUTZ VOR

KANN DIESE FOLGEERKRANKUNGEN VERMEIDEN

Quadrivalenter/
tetravalenter Wirkstoff

Einer Infektion mit den HPV-Typen 6, 11, 16 und 18

Krebsvorstufen und Krebs an Gebärmutterhals, im Mund- und Rachenraum sowie an Vulva, Penis und Anus, Genital- und Feigwarzen

Bivalenter Wirkstoff

Einer Infektion mit den HPV-Typen 16 und 18

Krebsvorstufen und Krebs an Gebärmutterhals, im Mund- und Rachenraum sowie an Vulva, Penis und Anus

Die Impfstoffe schützen nahezu zu 100 % vor einer Infektion mit den jeweiligen HP-Viren und somit auch vor einer chronischen Infektion. Der quadrivalente Impfstoff schützt zusätzlich zu 90 % vor Genitalwarzen.

Die Impfung wirkt nur vorbeugend und eignet sich daher nicht zur Therapie von HPV-Infektionen bzw. deren Folgeerkrankungen.

Auch wenn Sie geimpft sind, sollten Sie dennoch regelmäßig am Krebsfrüherkennungsprogramm teilnehmen, da eine HPV-Impfung nicht vor allen krebserregenden HPV-Typen schützt. Außerdem gibt es in seltenen Fällen auch andere Auslöser für diese Krebsarten.

Da im Impfstoff keine Viren-DNA enthalten ist, kann durch die Impfung keine HPV-Infektion ausgelöst werden. Nebenwirkungen treten nur selten auf. Nach der Impfung kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Impfstelle kommen. Auch Fieber kann nach einer HPV-Impfung auftreten.

Eine Impfung während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen. Stillenden Frauen darf der Impfstoff aber verabreicht werden.

Beide Impfstoffe werden in 3 Teilimpfungen (ab dem 13. Lebensjahr) verabreicht. Nach der ersten Impfdosis des bivalenten Wirkstoffes sollte die 2. Impfung nach 1 Monat und die 3. Teilimpfung nach 6 Monaten verabreicht werden. Die 2. Teilimpfung des quadrivalenten Impfstoffes wird nach 2 Monaten empfohlen, die 3. nach 6 Monaten.

Bei 9 bis 12-Jährigen wird mit 2 Teilimpfungen, die im Abstand von 6 Monaten verabreicht werden, ein ausreichender Impfschutz erreicht.

Ob und wann eine Auffrischung der HPV-Impfung nötig ist, ist bislang nicht bekannt.

Nach einer HPV-Impfung müssen Sie nichts Spezielles beachten. Achten Sie darauf, die empfohlenen Impfintervalle einzuhalten. In sehr seltenen Fällen können nach einer HPV-Impfung ungewöhnliche Nebenwirkungen, z.B. hohes Fieber oder Atemprobleme auftreten. In einem solchen Fall sollten Sie vorsorglich einen Arzt aufsuchen.

  • Praktischer Arzt

  • Gynäkologe

  • Schularzt

  • Krankenschwester

Halten Sie sich an die vorgegebenen Impfintervalle, damit ein optimaler Schutz durch die Impfung erreicht wird. Falls Sie den Impfstoff aus der Apotheke holen und dann nicht gleich zum Arzt gehen, um sich impfen zu lassen, bewahren Sie den Impfstoff im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad auf.


Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

29. Januar 2021

Erstellt am:

11. August 2014

Stand der medizinischen Information:

29. Januar 2021

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