"Bei einem Insektenstich kann die gesamte Extremität anschwellen. Dieser Hautausschlag ist aber noch kein Grund zur Panik", beruhigt Priv.-Doz. DDr. Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz. Bedrohlich wird es allerdings, wenn die allergische Reaktion den gesamten Körper erfasst. Bei Allergikern kann es dabei zu Übelkeit, Schwindel, Atemnot oder Herzrasen kommen.
Allergiker müssen daher ihre Notfallmedikamente immer bei sich tragen. Das wichtigste Instrument ist ein Adrenalin-Autoinjektor, der den Kreislauf rasch stabilisiert. Der Umgang damit muss jedoch gut geübt werden, damit im Ernstfall alles klappt. Sehr häufig werden diese Autoinjektoren falsch angewendet.
Vor einer übermäßigen allergischen Reaktion kann nur eine allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) schützen. Dabei bekommt der Patient monatlich den Allergie-Auslöser über einen Zeitraum von 3, besser aber 5 Jahren, in den Oberarm gespritzt. In anfangs steigender Dosierung (Aufdosierungsphase) gewöhnt sich der Körper langsam und nachhaltig an das Insektengift. Mit Erreichen der sogenannten Erhaltungsdosis sind die Patienten geschützt.
"Die Erfolgsrate der AIT bei einer Wespengift-Allergie ist nahezu 100 Prozent", erklärt Assoz.-Prof. Dr. Gunter Sturm, Leiter des Allergieambulatoriums am Reumannplatz in Wien. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher die Behandlung, deren Kosten von der Krankenkasse zur Gänze übernommen werden, ausdrücklich auch für Kinder ab 5 Jahren.
Da die korrekte Abklärung einer Insektengift-Allergie ausreichend Fachwissen und Erfahrung erfordert, sind auf Allergie spezialisierte niedergelassene Fachärzte (Dermatologie, Pädiatrie, HNO, Pulmologie), Allergieambulanzen in Spitälern oder Allergieambulatorien die richtige Anlaufstelle. Optimaler Zeitpunkt für einen Allergietest ist etwa ein Monat nach dem Stich.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie auch auf der Website der Initiative Insektengift.