Übertragen wird die Erkrankung durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke, die hauptsächlich in Afrika, Indien, in Mittel- und Südamerika vorkommt. Typische Symptome von Malaria sind u.a. Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Über 90 % aller Infektionen werden vom Plasmodium falciparum verursacht. Dies ist der Erreger der Malaria tropica, die auch tödlich enden kann, Überträger ist die Anopheles-Mücke. Weltweit werden jährlich mehr als 200 Millionen Erkrankungen verzeichnet, die Zahl der Todesfälle wird auf 1 Million jährlich geschätzt. Bei Reisen in Risikogebiete kann man sich mit Malariaprophylaxe schützen, eine Impfung gibt es nicht.
200 Millionen Menschen weltweit erkranken jährlich an Malaria, etwa 750.000 sterben an den Folgen. Die häufigsten Infektionsgebiete (80 %) sind Afrika, gefolgt von Asien, Mittel- und Südamerika. In Europa wird die Infektion durchwegs von Fernreisenden eingeschleust, 2019 wurden in Österreich 72 derartige Malariafälle gemeldet.
Malaria ist eine in den Tropen und Subtropen weit verbreitete Erkrankung, die – unbehandelt – schwere Verläufe nehmen kann. Erreger sind Plasmodien, 4 davon sind für den Menschen bedrohlich:
Das Plasmodium wird durch den Stich der Anophelesmücke auf den Menschen übertragen. Die Mücke ist dämmerungs- bzw. nachtaktiv und braucht eine "Überlebenstemperatur" von etwa 15°C. Während die Mücke Blut saugt, setzt sie aus ihrem Speichel einzellige Parasiten (Sporozoiten) frei, die in die menschliche Leber vordringen. Dort vermehren sie sich und gelangen in die roten Blutzellen (Erythrozyten). Es kann bis zu 8 Wochen dauern, ehe das Virus ins Blut gelangt. Je nachdem wie lange dieser Prozess andauert, sind die Inkubationszeiten (Zeitspanne zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung) unterschiedlich. Plasmodium vivax und Plasmodium ovale können – unbehandelt – auch noch monate- oder jahrelang in der Leber "überdauern", schließlich in die Blutbahnen gelangen und erst dann einen Krankheitsausbruch auslösen.
Die Inkubationszeit beträgt je nach Erregertyp:
Die Erkrankung verläuft in 3 Phasen:
Üblicherweise beginnt die Erkrankung mit Schüttelfrost. Hohes Fieber (um 40 Grad) ist ein klassisches Symptom, das bei allen Malaria-Infektionen auftritt. Fieberschübe können bis zu 12 Stunden andauern und wechseln mit Schüttelfrost. Fieber entsteht, wenn die Virenteilchen in die Erythrozyten freigesetzt werden. Hinzu kommen Kopf- und Gliederschmerzen und grippeähnliche Beschwerden.
Je nach Krankheitserreger kann das Fieber in 2-3-Tages-Intervallen auftreten. Malaria tropica hat meist einen unregelmäßigen Fieberverlauf, kann aber auch von Dauerfieber begleitet sein.
Weiters kommen hinzu:
Besonders schwere Verläufe kann eine Malaria tropica nehmen. Grund dafür ist die Freisetzung von Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und einer Verklumpung von Erythrozyten. Komplikationen im Verlauf, wie ein zu niedriger Blutzuckerspiegel, Gerinnungsversagen, Leber- und Nierenversagen, Lungenödeme können zum Tod führen. In der Schwangerschaft ist eine Malaria-Infektion ein Hochrisiko für Mutter und Kind und kann zu Fehl- oder Frühgeburten führen.
Rückfälle können auftreten, wenn die Erkrankung vom Erreger P. ovale oder P. vivax verursacht und nicht therapiert wurde.
Im ersten Schritt erfolgt ein Arzt-Patienten-Gespräch. Besteht aufgrund von hohem Fieber nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet der Verdacht auf Malaria, sind weitere Testverfahren erforderlich.
Ausschlaggebend für die Therapie ist, um welchen Typ von Plasmodien es sich handelt. Bei Malaria tropica muss der Betroffene im Krankenhaus medikamentös behandelt werden.
Die Therapie wird durch eine zunehmende Resistenz des Erregers Plasmodium falciparum erschwert. Resistenzen gegen Chloroquin und Pyrimethamin-Sulfadoxin kommen in fast allen Ländern vor (besonders aber in Südostasien, (Ost-)Afrika, Neuguinea und im Amazonasbecken), auch Resistenzen gegen Mefloquin nehmen zu (vor allem in Südostasien). Die medikamentöse Behandlung der Malaria tropica hängt von der Schwere der Erkrankung, dem Infektionsgebiet, dem Alter und den sonstigen eingenommenen Medikamenten ab.
Zur Verfügung stehen folgende Substanzen:
Problematisch ist die Behandlung, wenn der Erreger Resistenzen gebildet hat. Häufig bestehen diese gegen Chloroquin- und Pyrimethamin-Sulfadoxin, in Südostasien gegen Mefloquin. In diesem Fall muss die Therapie mit anderen Substanzen erfolgen.
Gegen Malaria gibt es keine Schutzimpfung. Für Reisende in ein Malaria-Risikogebiet empfiehlt sich jedoch eine medikamentöse Vorsorge. Die Auswahl der Medikamenten-Kombination richtet sich je nachdem, in welche Region Sie reisen und welcher Erregerstamm dort vorherrscht. Am häufigsten, so Sie nicht in Resistenzgebiete reisen, sind Kombinationen aus Chloroquin & Proguanil, Mefloquin, Atovaquon & Proguanil und Doxycyclin.
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Weitere Maßnahmen, die vor Malaria schützen:
Chemoprophylaxe mit Chloroquin, Atovaquon-Proguanil und Mefloquin können je nach Reiseland vor einer Reise eingenommen werden.