Eine Krebserkrankung überwunden zu haben, ist für viele Betroffene nur der erste Schritt auf einem langen Weg zurück in den gewohnten Alltag. Bei Blutkrebs muss prinzipiell zwischen chronischen und akuten Formen unterschieden werden. Während es bei einer chronischen Leukämie in der Regel um eine dauerhafte Kontrolle der Krankheit geht, wird eine akute Leukämie wesentlich aggressiver behandelt.
Bei Betroffenen einer akuten Blutkrebserkrankung schließt die Rehabilitation oft direkt an den Abschluss der intensiven Behandlungsphase an. Ziel ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Patienten bestmöglich wiederherzustellen. Häufige Symptome, die trotz überstandener Krankheit noch auftreten können, sind etwa starke Müdigkeit und Konzentrationsschwächen. Im Idealfall wird im Rahmen einer Reha der Status von vor der Erkrankung wieder erreicht.
Eine Kur wird nach überstandenen Blutkrebs-Erkrankungen vergleichsweise selten verordnet. Je nach genauem Verlauf der Krankheit und Zustand des Patienten ist sie allerdings denkbar. Eine professionelle onkologische Rehabilitation beinhaltet:
Video: Blutkrebs bekämpfen: Was nach der Therapie zu beachten ist
Univ.-Prof. Dr. Dominik Wolf (Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin V, Medizinische Universität Innsbruck) erläutert, worauf Betroffene von Blutkrebserkrankungen nach einer abgeschlossenen Behandlung achten müssen. (Innsbruck, 7.10.2020)
Da sich die Therapie bei akuten Blutkrebserkrankungen meist sehr intensiv gestaltet, treten durch die Behandlung häufig psychische und selten auch körperliche Spätfolgen auf. Möglich sind etwa:
Nach überstandener Erkrankung ist es essentiell, solche etwaigen Folgen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Bei seelischen Problemen ist etwa eine Psychotherapie ratsam, auch andere Indikationen sollten von einem entsprechenden Facharzt untersucht werden.
Wichtig in der Nachsorge akuter Leukämien sind darüber hinaus regelmäßige Kontrolltermine, um etwaige Rückfälle frühzeitig erkennen und darauf reagieren zu können. Dabei sind neben dem Arztgespräch auch Untersuchungen des Bluts und des Knochenmarks vorgesehen. Diese Termine finden zunächst sehr regelmäßig statt. Je länger die Erkrankung zurückliegt, umso größer werden aber – einen guten Verlauf vorausgesetzt – auch die Abstände zwischen diesen Kontrolluntersuchungen.
Um wieder zum gewohnten Alltag zurückkehren zu können, bedarf es nach einer überstandenen Krebserkrankung auch einer sozialen sowie beruflichen Rehabilitation. Dabei ist es für den Betroffenen besonders hilfreich, einerseits auf ein hilfsbereites Umfeld zu treffen und andererseits aber auch Mitgefühl seitens anderer Menschen einzufordern. Gute Freunde haben Verständnis, wenn man nach der Erkrankung zunächst noch weniger Energiereserven hat und in der Folge das ein oder andere soziale Event absagen muss.
Im Berufsleben sind Arbeitgeber nicht immer gewillt oder womöglich auch gar nicht in der Lage, so stark entgegenzukommen wie das private Umfeld. Daher ist es wichtig, seine Rechte zu kennen und sich schon vor etwaigen Gesprächen mit dem Vorgesetzten über gültige Gesetze zu informieren. Es empfiehlt sich etwa ein Anruf bei der Arbeiterkammer, um Details zur schrittweisen Rückkehr in den Beruf abzuklären.
Die Österreichische Krebshilfe bietet auf ihrer Webseite einen guten Überblick über die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene einer Krebserkrankung an. Unter anderem finden Sie dort auch eine Auflistung der onkologischen Rehabilitationszentren in Österreich.