Krebs erhöht Thrombose- und Herzinfarktgefahr

Krebspatientin und Arzt.
Krebserkrankungen erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Gefäßverschlüsse.
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Eine Langzeitstudie mit mehr als 2.000 Patienten der MedUni Wien zeigt, dass Krebs ein erhöhtes Risiko für arterielle Gefäßverschlüsse mit sich bringt.

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Dass Krebsleiden auch zu einem deutlich höheren Risiko für venöse Thromboembolien samt Lungeninfarkt & Co. führen, war bereits bekannt. Im Zuge einer Langzeitstudie mit mehr als 2000 Krebspatienten haben Wiener Wissenschaftler jetzt ein – im Vergleich zu venösen Thrombosen – erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall (arterielle Gefäßverschlüsse) nachgewiesen. Vor kurzem wurde die Studie der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien in der Fachzeitschrift "Haematologica" publiziert. "Wir konnten feststellen, dass das Risiko der arteriellen Thrombose bei bösartigen Tumoren zwar deutlich unter dem venöser Thrombosen liegt, aber innerhalb unterschiedlicher Tumorarten stark variiert", sagt Erstautorin Dr. Ella Grilz. "So ist zum Beispiel das Risiko für arterielle Thrombosen bei bösartigen Neubildungen der Nieren und Lungen deutlich höher als bei Mammakarzinomen."

Das Hauptaugenmerk der Studie ist die Suche nach Faktoren, die dazu beitragen, das Auftreten venöser Thromboembolien bei Krebspatienten vorhersagen zu können. Die aktuellen Ergebnisse im Detail: Innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren liegt die Gefahr einer arteriellen Thrombose (Herzinfarkt, Schlaganfall, Gefäßverschluss) für Krebspatienten durchschnittlich bei 2,6 Prozent. Das ist zwar deutlich geringer als bei venösen Thrombosen mit etwa 8 Prozent, allerdings ist das Risiko der arteriellen Thrombose bei einzelnen Tumorarten deutlich höher. So kam es zum Beispiel bei Kranken mit bösartigen Tumoren der Niere während des zwei Jahre dauernden Untersuchungszeitraums ebenfalls in etwa 8 Prozent der Fälle zu einer arteriellen Thrombose. Außerdem wurde nachgewiesen, dass sich die Sterberate bei Patienten, die während ihrer Krebserkrankung einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder peripheren arteriellen Gefäßverschluss erleiden, um das Dreifache erhöht.


Autor:in:
Erstellt am:

26. Juni 2018

Stand der medizinischen Information:

26. Juni 2018

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