Krebsspezialist Dr. Robert Pirker bezeichnete kürzlich auf einem Workshop zum Thema Rauchen als "Massenvernichtungswaffe". Harte Worte – 38 % der Österreicher rauchen. Pirker fordert bessere Früherkennung für Lungenkrebs: Die Erkrankung ist deshalb gefährlich, weil sie häufig erst im Endstadium diagnostiziert wird. Neben besserer Diagnose und Therapie für Lungenkrebs ist aber Nichtrachen bzw. ein Rauchverzicht die einzige Chance, sich und sein Umfeld zu schützen. Um den Rauch-Stopp zu erleichtern, schlägt Pirker eine Anhebung der Zigarettenpreise, Werbe- und Rauchverbote sowie Gesundheitswarnungen vor.
Zwischen Lungenkrebs und Rauchverhalten besteht ein direkter Zusammenhang. Wissenschafter gehen davon aus, dass mindestens 85 % der Lungenkrebsfälle durch Zigaretten und andere Tabak-Produkte verursacht werden. Lungenkrebs ist also die prominenteste gesundheitliche Konsequenz des Rauchens – aber nicht die einzige. Kampagnen wie Don’t Smoke bringen mindestens 15 Krebsarten mit Zigaretten-Rauch in Verbindung. Zudem schwächt Rauchen massiv das Immunsystem. Dadurch können auch eigentlich harmlose Infektionskrankheiten einen komplizierten Verlauf nehmen.
500 Millionen Menschenleben würde das Rauchen in diesem Jahrhundert fordern, so der Krebsspezialist Pirker. 30 % aller Krebserkrankungen, nicht nur Lungenkrebs, werden durch Rauchen verursacht und wären somit vermeidbar. Erste Gesundheitskampagnen zum Nicht-Rauchen zeigen bereits statistisch positive Effekte. In den USA, einem Vorreiterland im Nichtraucherschutz, sinkt seit Jahren die Raucher-Quote – und damit auch die Lungenkrebsrate. Ein ähnliches Vorgehen wäre also auch in Österreich umsetzbar, sind sich Experten sicher.