Daher ist es besonders wichtig, dass Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal pro Jahr zu einer Vorsorgeuntersuchung zum Urologen gehen - bei Krebsfällen in der Familie ab dem 40. Lebensjahr. Erfolgt die Diagnosestellung in einem organbegrenzten Tumorstadium, so können nach adäquater moderner Therapie 95 % der betroffenen Männer nahezu beschwerdefrei leben.
Mit rund 5.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei österreichischen Männern. Rund zwei Drittel der Erkrankungsfälle werden bei Männern über 65 Jahren diagnostiziert, aber auch Jüngere sind zunehmend betroffen. Dank Vorsorgeuntersuchung und vermehrter PSA-Bestimmung kommt es zu einer früheren Diagnosestellung und so zu einer besseren Therapierbarkeit.
Die Prostata oder auch Vorsteherdrüse hat meist die Größe einer Kastanie, umschließt den Anfangsteil der Harnröhre und liegt zwischen Harnblase und Beckenboden. In der Prostata wird ein Sekret produziert, das einen wichtigen Teil der Samenflüssigkeit bildet.
Ab dem 50. Lebensjahr kommt es bei der Hälfte aller Männer zu einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (gutartige Prostatavergrößerung oder benigne Prostatahyperplasie), bei 70-jährigen Männern besteht zu ungefähr 70 % eine Prostatahyperplasie. Rund 40 % dieser Männer haben Beschwerden wie z.B. Probleme bei der Entleerung der Harnblase.
Der genaue Mechanismus, warum es zu einer Vergrößerung der Prostata kommt, ist nicht endgültig geklärt, gesichert ist, dass der Einfluss des männlichen Hormons Testosteron an der Wachstumsregulation beteiligt ist.
Mögliche Anzeichen für eine gutartige Prostatavergrößerung:
Diese Symptome sind typisch für die gutartige Prostatavergrößerung und müssen nicht unbedingt bei einem Prostatakarzinom bestehen, sodass ab dem 45. Lebensjahr auf jeden Fall eine urologische Basisuntersuchung zu empfehlen ist.
Die Ursachen für die Entstehung von Prostatakrebs werden noch erforscht. Der Einfluss folgender Risikofaktoren wird vermutet:
Alkoholkonsum oder Vasektomien (Durchtrennung der Samenleiter im Hodensack) erhöhen das Risiko aus heutiger Sicht nicht.
Das Prostatakarzinom ist ein bösartiger Tumor der Drüsenzellen. Wie sehr viele Krebsarten verursacht auch der Prostatakrebs im Anfangsstadium keine Beschwerden. Mit dem Wachstum des Karzinoms ähneln die Beschwerden der gutartigen Prostatavergrößerung, sodass es keine wirklich "typischen" frühzeitigen Warnsignale gibt.
Bei Prostatakrebs spielt Früherkennung eine große Rolle, da er sich über mehrere Jahre entwickelt. Deshalb ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (rektale Untersuchung, Bestimmung des PSA-Wertes, eventuell Gewebsprobe) beim Urologen von großer Bedeutung. Je früher Prostatakrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Vorsorgeuntersuchungen ab dem 45. Lebensjahr (bei familiärem Risiko ab dem 40. Lebensjahr) und frühzeitige moderne Therapieverfahren haben die Prognose dieser Erkrankung deutlich verbessert. Ist der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnosestellung auf das Organ begrenzt, so können nach adäquater moderner Therapie 95 % der betroffenen Männer nahezu beschwerdefrei leben.
Die Beschaffenheit der Prostata lässt sich
abklären.
Die rektale Tastuntersuchung der Prostata ist an sich schmerzlos, sie ist aber vielen Männern peinlich und unangenehm. Dabei führt der Arzt unter Verwendung von Handschuhen und Gleitmittel den Finger in den After ein und tastet vorsichtig die Prostata ab. Im Vorfeld kann ein ausführliches Gespräch viel dazu beitragen, Vorurteile über diese notwendige Untersuchung auszuräumen.
Entdeckt der Urologe bei der Tastuntersuchung Veränderungen der Prostata, so wird eine transrektale Sonografie durchgeführt. Die Ultraschallsonde wird versehen mit Gleitmittel und Plastikschutz vorsichtig Richtung Prostata eingeführt, am Bildschirm erkennt der Urologe Veränderungen.
Die Prostata wird sowohl bei der Tastuntersuchung als auch beim Ultraschall auf folgende Kennzeichen überprüft:
Liegt eine vergrößerte Prostata vor, wird mittels einer Blutuntersuchung das "Prostataspezifische Antigen" getestet. Dieses Enzym wird in der Prostata gebildet. Es ist wichtig für die Verflüssigung von Ejakulat.
Der PSA-Wert steigt mit dem Alter an und gibt Auskunft über die Prostatagröße. Nur ein erhöhter PSA-Wert allein reicht für die Diagnose von Prostatakrebs nicht aus.
Ist die Prostata vergrößert und steigt der PSA-Wert über einen bestimmten Grenzwert, wird mit Hilfe von Ultraschall eine Biopsie der Prostata durchgeführt. Unter lokaler Betäubung werden Gewebezellen entnommen.
Je nach Befund stehen folgende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
Die Therapieentscheidung erfolgt nach Alter, etwaigen Begleiterkrankungen und Wünschen des Patienten. Nach der Therapie wird ein individueller Nachsorgeplan erstellt. Die Nachsorgeuntersuchungen erfolgen in der Regel vierteljährlich in den ersten 2 Jahren, später halbjährlich und schließlich in jährlichen Abständen. Beim Auftreten von Beschwerden soll nicht bis zum Nachsorgetermin gewartet werden.
Das Wichtigste ist Vorsorge: Ab dem 45. Lebensjahr sollte jeder Mann einmal jährlich zum Urologen, bei Krebserkrankungen in der Familie ist die jährliche Kontrolle schon ab 40 besonders wichtig.
Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko senken, an Prostatakrebs zu erkranken:
Extrakte aus Kürbiskernen, Sojaisoflavonen, Sägepalmenfrüchten oder der Brennnesselwurzel leisten einen natürlichen Beitrag zur Gesunderhaltung der Prostata und können einen normalen Harnfluss fördern.