Der Gesundheitscheck kann Leben retten: Werden Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck) im Frühstadium erkannt, ist Zeit für die Behandlung gewonnen und Spätfolgen können vermieden werden. Die Vorsorgeuntersuchung setzt sich aus 1 oder 2 Terminen bei einem Arzt zusammen – idealerweise beim Hausarzt – oder kann in einem Gesundheitszentrum der Krankenkassen an einem einzigen Tag gemacht werden. Die Ziele des Gesundheits- Checks sind eine genaue Bestandsaufnahme des Gesundheitszustands und der Risikofaktoren eines Patienten sowie eine Beratung für ein gesünderes Leben. Bei dem Angebot der österreichischen Sozialversicherungsträger können alle Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich teilnehmen.
Die österreichischen Sozialversicherungsträger investieren jährlich über 400 Millionen Euro in die Vorsorgeuntersuchung, um die österreichische Bevölkerung zur Prävention zu bewegen – denn oft findet der erste Kontakt mit dem Thema Gesunderhaltung erst bei einer Schwangerschaft oder einer schweren Krankheit statt. Die Vorsorgeuntersuchung stellt eine einzigartige Chance dar, Ihre Gesundheit prüfen zu lassen – und das kostenlos.
Die kostenlose jährliche Vorsorgeuntersuchung macht aus 2 Gründen Sinn:
Die Untersuchung besteht lediglich aus 2 Terminen beim Arzt und ist schnell gemacht. Entscheidet man sich für ein Gesundheitszentrum der Krankenkasse, ist sogar nur ein Termin nötig. Der Wert der Vorsorgeuntersuchung übersteigt ihren Aufwand bei Weitem, denn die Früherkennung von Krankheiten, wie Krebs oder Bluthochdruck kann lebensverlängernd sein. Wenn Sie eine Vorsorgeuntersuchung machen möchten, vereinbaren Sie dafür einen Termin mit einem Arzt für Allgemeinmedizin, der im Vertrag mit der Krankenkasse steht.
Die Untersuchung besteht aus unterschiedlichen Basisuntersuchungen:
In einem ersten Schritt füllen Sie einen Fragebogen aus, der Fragen zu vergangenen oder bestehenden Erkrankungen, zu Ihren Lebensgewohnheiten etc. enthält. Dadurch kann sich der Arzt einen Überblick über Ihren Gesundheitszustand verschaffen.
Im Rahmen der körperlichen Untersuchung sucht der Arzt den Körper nach Auffälligkeiten ab: Dazu gehören unter anderem eine Inspektion der Haut, eine Überprüfung der Beweglichkeit des Halses, die Tastuntersuchung der Lymphknoten, des Überprüfen der Pulse an Armen und Beinen, das Abhören von Herz und Lunge, Abtasten der Bauchorgane, Untersuchung der Wirbelsäule sowie eine Blutdruckmessung.
Da Übergewicht Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebs und andere Krankheiten begünstigen kann, berechnet der Arzt anhand Ihrer Körpergröße und Ihres Gewichts den Body Mass Index. Dieser zeigt an, ob Sie an Unter- oder Übergewicht leiden bzw. ob Sie normalgewichtig sind. Zusätzlich nimmt der Arzt Maß von Ihrem Bauchumfang, der bei Männern nicht über 102 cm und bei Frauen nicht über 88 cm liegen sollte.
Der Arzt nimmt eine Blutabnahme vor und macht die Analysen entweder selbst oder schickt die Blutproben in ein Labor. Die Blutwerte geben z.B. Aufschluss über eine bestehende Blutarmut, einen zu hohen Cholesterinwert oder einen erhöhten Blutzuckerspiegel, der auf Diabetes hinweisen kann.
Anhand des Harns kann der Arzt Krankheiten der Niere, Harnblase, Harnröhre und Harnleiter feststellen. Ihre Urinprobe geben Sie beim Arzt vor Ort in einen Becher ab.
Auch die Überprüfung des Stuhls gehört zur Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr. Sie nehmen zuhause mit einem speziell für diesen Test gemachten Set an 3 aufeinanderfolgenden Tagen eine Probe und bringen die Proben zum Arzt mit oder schicken das Kuvert mit den Proben per Post ab.
Frauen können regelmäßig einen PAP-Abstrich (Krebsabstrich) vom Muttermund zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs machen lassen. Dieser kann vom Allgemeinmediziner im Rahmen der Basisuntersuchungen oder vom Frauenarzt in einem separaten Termin durchgeführt werden.
Findet der Arzt für Allgemeinmedizin bei der Vorsorgeuntersuchung Anzeichen für eine Erkrankung des Zahnfleisches, schreibt er dem Patienten eine Überweisung zum Zahnarzt.
Sind alle Untersuchungen absolviert, bespricht der Arzt in einem abschließenden Gespräch Ihre Untersuchungsergebnisse. Haben Sie die Vorsorgeuntersuchung bei einem niedergelassenen Arzt gemacht, brauchen Sie einen zusätzlichen Termin zur Befundbesprechung, da die Blut- und Harnproben zuvor im Labor ausgewertet werden müssen. Zumeist finden beim ersten Termin nur die Blutabnahme und die Abgabe der Harnprobe statt und beim zweiten Termin die restlichen Basisuntersuchungen. In Gesundheitszentren der Krankenkasse bzw. bei einem Vertragsarzt gibt es oft ein hauseigenes Labor, weswegen nur ein Termin notwendig ist. Sie erhalten am Ende einen Arztbrief, in dem alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung festgehalten sind. Sind weitere Untersuchungen notwendig, werden Sie zum entsprechenden Facharzt überwiesen.
Der Fokus bei der Vorsorgeuntersuchung liegt auf der Prävention und Früherkennung von
Die Basisuntersuchungen werden von niedergelassenen Ärzten für Allgemeinmedizin, Vertragsärzten oder in Gesundheitszentren der Krankenkasse angeboten. Die eventuell notwendigen Zusatzuntersuchungen finden bei Fachärzten für Innere Medizin, Fachärzten für Lungenheilkunde und Fachärzten der Radiologie statt. Der gynäkologische Abschnitt wird bei Fachärzten für Frauenheilkunde und Geburtshilfe durchgeführt.
Es gibt kein Risiko der Vorsorgeuntersuchung, bis auf die Koloskopie – der Arzt kann Sie im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung genau darüber aufklären.
Um alles zu einem reibungslosen Ablauf der Untersuchung beizusteuern, bringen Sie Folgendes zu Ihrer Vorsorgeuntersuchung mit:
Bitte erscheinen Sie nüchtern zur Vorsorgeuntersuchung, da auch eine Blutabnahme stattfindet.
Jede in Österreich wohnhafte volljährige Person kann einmal pro Jahr bei jedem mit der Krankenkasse im Vertrag stehenden Arzt mit Vorsorgeuntersuchungsvertrag oder in Gesundheitszentren der Krankenkassen eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Man muss also nicht zwangsläufig versichert sein, um sich der Untersuchung unterziehen zu können.