Klassische Symptome sind plötzlich auftretende Schmerzen im Bereich des Rippenfells, Atemnot und blutiger Husten. In 10 % aller Fälle von Lungenembolie, vor allem wenn eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder eine chronische Atemwegserkrankung (z.B. COPD) vorliegt, kann das Lungengewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, es stirbt ab. Man bezeichnet dies als Lungeninfarkt.
Etwa 10 % aller Betroffenen, die an einer Lungenembolie erkranken, tragen ein erhöhtes Lungeninfarkt-Risiko. Meist tritt diese Erkrankung jedoch nur in Kombination mit anderen Risikofaktoren (Herzschwäche bzw. Herzerkrankung oder chronische Atemwegserkrankungen) auf.
Ein Lungeninfarkt ist nicht zwangsläufig die Folge einer Lungenembolie. Die Lunge besitzt 2 Kreislaufsysteme, die Bronchialarterie kann das Lungengewebe weiterhin mit Sauerstoff versorgen. Ist die Bronchialarterie geschwächt, wie z.B. durch eine Atemwegserkrankung, oder kommt eine Linksherzinsuffizienz hinzu, besteht ein erhöhtes Lungeninfarkt-Risiko. Steigt durch den Blutrückstau der Druck in den Lungenarterien, kann die Bronchialarterie das Lungengewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Aus den Bronchialgefäßen sickert Blut und durchtränkt das Lungengewebe bis es abstirbt. Dies bezeichnet man als Lungeninfarkt.
Hinzu tritt ein weiteres Erkrankungsrisiko: Aufgrund der eingeschränkten Durchblutung des Lungengewebes kann es sich unter Umständen entzünden und eine Lungenentzündung (Pneumonie) verursachen. Ist das Lungenfell (Pleura) ebenfalls betroffen, kann eine Lungenfellentzündung (Pleuritis) entstehen.
Bei nachstehenden Symptomen liegt der Verdacht einer Lungenembolie vor. In diesem Fall muss sofort der Notarzt gerufen werden:
Im Allgemeinen bestehen ähnliche Risikofaktoren wie bei Lungenembolie:
Im Zuge einer Röntgendiagnose kann ein dreieckiger Schatten im betroffenen Lungenareal zu erkennen sein, der als Hinweis auf einen Lungeninfarkt zu sehen ist.
Wie im Falle der Lungenembolie erfolgt die Therapie folgendermaßen:
Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (Antikoagulantien, z.B. Heparin)
Bei massiver Lungenembolie mit erniedrigtem Blutdruck (systolisch unter 90 mmHG oder Abfall) oder Kreislaufversagen werden fibrinolytische Medikamente (Streptokinase, Urokinase) eingesetzt, die die Blutgerinnung hemmen. Bei leichter Lungenembolie helfen Medikamente zur Blutverdünnung.
Mithilfe von Antibiotika soll eine Lungenentzündung verhindert werden.
Nach Stabilisierung des Betroffenen wird eine Langzeitbehandlung mit Vitamin-K-Antagonisten empfohlen. Diese Medikamente sollen die Blutgerinnung in den Gefäßen langfristig verhindern.
Thrombosen müssen immer ernst genommen werden, andernfalls können sie verschleppt werden. Im schlimmsten Fall kann es im Falle einer Lungenembolie zu einem Lungeninfarkt kommen. Entsprechende Vorsorgetipps gibt der Facharzt und entscheidet, ob ein blutverdünnendes Medikament eingenommen werden soll.
Was tun, damit mir nicht die Luft ausgeht? In Bewegung bleiben trotz kranker Lunge
(Salzburg, 26.2.2020)
Referent: Dr. Rainer Zembacher
Video: Hilfe für die Lunge - Lungenerkrankungen wie Asthma und COPD richtig deuten und behandeln
Dr. med. Wolfgang Pohl (Facharzt für Pneumologie in Wien) gibt einen Rückblick auf den Vortrag zum Thema Asthma vs. COPD. (Gänserndorf, 29.1.2019)