Wissen Sie noch, wie man jemanden in stabile Seitenlage bringt oder eine Herzdruckmassage durchführt? Gerade wenn die Führerscheinprüfung schon einige Jahre her ist, fehlen oft wichtige Erste Hilfe-Kenntnisse. Rettungsorganisationen, wie z.B. das Rote Kreuz, bieten deshalb regelmäßige Auffrischungskurse an.
Im Ersten Hilfe-Kurs lernen Sie auch, worauf Sie bei der Reanimation – dazu gehören Herzdruckmassage und Mund zu Mund-Beatmung – achten sollten. Sie muss eingesetzt werden, wenn Personen bei einem Notfall nicht oder nur mehr sehr unregelmäßig atmen. Die Angst dabei etwas Falsches zu tun, ist hier vollkommen unbegründet. Schon ein Anruf bei der Rettung (Tel: 144 bzw. Notruf 112), kann anderen Menschen das Leben retten. Erste Hilfe zu leisten ist nicht strafbar. Wegsehen und überhaupt keine Maßnahmen zu ergreifen, hingegen schon.
Wenn Sie nur unregelmäßiges Atmen, Schnarchen oder langsame, tiefe Atmung bzw. überhaupt keine Atmung feststellen können, dann muss spätestens jetzt die Rettung unter 144 alarmiert werden! Es liegt ein Herz-Kreislaufstillstand vor, beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung, fragen Sie nach, ob es in der Nähe einen Defibrillator gibt.
Folgende Fragen werden an Sie dort gestellt:
Die Person, die dort Ihren Notruf entgegennimmt, gibt Ihnen konkrete Anweisungen und führt Sie ggf. Schritt für Schritt durch die Reanimation. Legen Sie erst dann auf, wenn der Mitarbeiter keine weiteren Fragen mehr an Sie hat.
Eine Reanimation ist immer dann erforderlich, wenn die Person nicht mehr oder nur sehr unregelmäßig atmet. Ist Letzteres zutreffend, spricht man von einer "Schnappatmung". Auch hier muss sofort die Wiederbelebung eingeleitet werden:
Sie gliedert sich in folgende Schritte:
Sie sind sich nicht sicher, ob noch Atmung vorhanden ist? Beginnen Sie trotzdem mit der Reanimation.
Sie kennen die Person nicht und haben möglicherweise kein Beatmungstuch in greifbarer Nähe? Dann müssen Sie die Mund zu Mund-Beatmung auch nicht durchführen! Machen Sie diese nur, wenn Sie das wollen und sich diese auch zutrauen. Ist das nicht der Fall, nehmen Sie ausschließlich Herzdruckmassagen vor.
Ansonsten wechseln Sie zwischen beiden Wiederbelebungsmaßnahmen solange ab bis…
Auf öffentlichen Plätzen und in Gebäuden (z.B. Stephansplatz, Einkaufszentren, Parlament…etc.) ist auch ein halbautomatischer Defibrillator – ein sogenannter "Defi oder AED“ – vorhanden. Dieses Gerät "spricht mit Ihnen" und führt Sie Schritt für Schritt durch die Wiederbelebungsmaßnahmen. Daher ist es auch für Laien ohne vorheriges Training einfach zu bedienen. Sobald ein Defibrillator zu Verfügung steht, soll er auch sofort von Ihnen angewendet werden!
Wenn die Person atmet, aber nicht ansprechbar ist (z. B. bei einer Ohnmacht) können Sie bis zum Eintreten der Rettung folgendes tun:
Wenn Sie medizinisch unerfahren sind, dann sollten Sie Ihr Wissen rund um Erste Hilfe mindestens alle 3 Jahre auffrischen. Für medizinisches Fachpersonal (Spitalsangestellte) gilt die Empfehlung, dies halbjährlich zu tun. Neben dem "Roten Kreuz" und dem "Arbeiter-Samariterbund" bieten auch die "Johanniter" und die "Malteser" maßgeschneiderte Kurse an.
Wiederholungskurse können Sie schon in nur 4 oder 8 Stunden absolvieren. Bereits in dieser kurzen Zeit lernen Sie, wie Sie anderen Menschen das Leben retten können. Spezielle Angebote gibt es auch für Schüler sowie für hör- und sehbeeinträchtigte Menschen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich für Kinder- und Säuglingsnotfälle schulen zu lassen. Außerdem können Sie auch den richtigen Umgang mit einem Defibrillator ("Defi") trainieren. Je nach gewähltem Angebot kostet ein Erste-Hilfe-Kurs durchschnittlich zwischen 35 und 55 Euro.