9 ernährungsbedingte Mangelerscheinungen

Frau liegt mit Erkältung am Sofa
Bei vielen ernährungsbedingten Mängeln entstehen Müdigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit oder Konzentrationsprobleme.
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Sie können sich auch nach kurzer Zeit nicht mehr gut konzentrieren, sind oft tagsüber müde, können sich nicht motivieren etwas zu unternehmen oder haben vermehrt Haarausfall?

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Die Ursachenfindung ist nicht immer einfach. Bevor allerdings zu Nahrungsergänzungen gegriffen wird, ist es ratsam, zuerst eine Blutuntersuchung machen zu lassen. Diese kann Klarheit schaffen und aufzeigen, ob z.B. ein Eisenmangel oder ein anderer Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen besteht. Besonders genau achten sollte man auch auf eine mögliche Mangelernährung im Alter.

In der richtigen Ernährung liegt der Grundstein unserer Gesundheit. Auch wenn in den Industrieländern genügen Lebensmittel vorhanden sind, kann es durch mangelnde Qualität, einseitige Ernährung, Diäten, Medikamente oder falsche Zubereitung zu Mängeln an Vitaminen oder Spurenelementen kommen. Am häufigsten kommen in der österreichischen Bevölkerung Mangelerscheinungen vor, die mit einem Zuwenig an Vitamin D und Eisen zusammenhängen. Ob tatsächlich ein Mangel vorliegt, lässt sich mit einer Blutuntersuchung abklären. Denn wer unkontrolliert Nährstoffpräparate zu sich nimmt, läuft Gefahr, diese überzudosieren. Speziell bei Eisen, aber auch bei einigen fettlöslichen Vitaminen können sich daraus gesundheitliche Probleme ergeben.

Vitamin D-Mangel äußert sich durch eine erhöhte Infektanfälligkeit, Nervosität oder Konzentrationsprobleme. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Obwohl es unser Körper bei ausreichender Sonnenstrahlung selbst herstellen kann, ist es neben dem Eisenmangel die häufigste Mangelerscheinung. Ein Grund dafür sind der Einsatz von übermäßigem Sonnenschutz oder der zu kurze Aufenthalt in der Sonne. Vitamin D ist wichtig für gesunde Haut, Knochen und Zähne, für das Herz-Kreislauf-System und Immunsystem. Ein Mangel kann zu einem erhöhten Osteoporoserisiko, Hörstörungen, Muskelschwäche oder einem geschwächten Immunsystem führen. Durch Nahrungsmittel wie Lachs oder Thunfisch, aber auch Eier oder Käse kann der Körper mit ausreichend Vitamin D versorgt werden.

Müdigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen oder Herzklopfen sind bekannte Anzeichen für einen Eisenmangel. Da durch die Menstruation mehr rote Blutkörperchen verloren gehen, sind Frauen häufiger von einem Eisenmangel betroffen als Männer. Auch Kinder, Schwangere und Sportler haben ein erhöhtes Risiko eine Anämie zu bekommen. Durch eine gezielte Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln tierischen oder pflanzlichen Ursprungs kann einer Anämie vorgebeugt werden.

Bei einem Mangel kann es zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, Müdigkeit, Taubheit und Kribbeln an den Händen und Füßen oder anderen Störungen kommen. Vitamin B 12 ist für die Nervenzellen, die Zellentwicklung oder die Umwandlung von Homocystein von großer Bedeutung.


Mit dem Alter oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Magensäurehemmer, nimmt die Aufnahme ab. Ältere Menschen oder Personen, die auf tierische Lebensmittel vollständig verzichten, haben ein erhöhtes Risiko, einen Vitamin B 12 Mangel zu entwickeln. Vitamin B 12 (Cobalamin) ist ausschließlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern oder Milchprodukten vorhanden. Da Vitamin B 12 aber hitzeempfindlich ist, müssen Speisen schonend zubereitet werden.

Folsäuremangel äußert sich in einer schnelleren Ermüdung, Herzklopfen und einer erhöhten Infektanfälligkeit. Folsäure ist wasserlöslich und wie Vitamin B 12 hitzeempfindlich. Durch längeres Kochen geht bei vielen Gemüsesorten bis zu 90 % der Folsäure verloren. Eine Folsäureanämie kann in der Schwangerschaft zu einer gestörten Entwicklung des Fötus führen.


Rauchen, Alkoholkonsum oder die Einnahme von Medikamenten, wie der Pille oder Magensäurehemmern, führen zu einem höheren Bedarf an Folsäure. Weit verbreitet ist ein Folsäuremangel bei Schwangeren und Jugendlichen. Der menschliche Körper kann nur kleine Mengen an Folsäure speichern. Sie kommt in größeren Mengen z.B. in Weizenkeimen, Spinat, Kalbsleber oder roten Bohnen vor.

Auf einen Mangel an Vitamin B 6 weisen Symptome wie Müdigkeit, Nervenschmerzen oder Entzündungen der Mundschleimhaut hin. Vitamin B 6 (Pyridoxin) ist bei mehr als 100 Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Es kann in unserem Körper nur in kleinen Mengen gespeichert werden. Um keine Mangelerscheinungen zu bekommen, ist eine regelmäßige Zufuhr wichtig.


Wie die Folsäure und Vitamin B 12 ist Pyridoxin wasserlöslich und anfällig für Hitze und Licht. Ein Mangel an Vitamin B 6 hat negative Einflüsse auf unsere Haut, die Blutgefäße und das Nerven- und Immunsystem. Bei Verdauungsstörungen, der Einnahme von Medikamenten wie der Pille, beim Rauchen, bei Alkohol- und Kaffeekonsum oder in der Schwangerschaft werden größere Mengen an Vitamin B 6 benötigt. Pyridoxin kommt unter anderem in Lebensmitteln wie Kalbsleber, Kartoffeln oder Bananen vor.

Eiweißmangel äußert sich in Haarausfall, erhöhter Infektanfälligkeit oder Muskelschwäche. Obwohl allgemein zu viele Proteine konsumiert werden, kann es bei älteren Menschen, Sportlern oder Vegetariern zu einem Eiweißmangel kommen. Eier, Milch und Milchprodukte enthalten eine große Anzahl an essentiellen Aminosäuren.

Anzeichen für einen Vitamin C-Mangel können entzündetes, blutendes Zahnfleisch, verminderte Wundheilung, Schwäche und Müdigkeit oder eine erhöhte Infektanfälligkeit sein. Während des Wachstums, bei Stress oder chronischen Erkrankungen wird mehr Vitamin C benötigt, das gilt auch bei Rauchern.

Kupfermangel äußert sich in einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit. Kupfer ist wie Eisen ein Spurenelement. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Blutbildung und schützt unser Nerven- und Immunsystem. Durch einseitige Ernährung, erhöhte Homocysteinspiegel oder Aufnahmestörungen im Darm kann es zu Störungen bei der Kupferaufnahme kommen. Kupfer kommt in Lebensmitteln wie Leber, in Hülsenfrüchten oder Nüssen vor.

Weiße Flecken der Nägel, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Nachtblindheit oder Lernschwächen können unter anderem ein Anzeichen für einen Zinkmangel sein. Das Spurenelement Zink ist an zahlreichen Stoffwechselfunktionen beteiligt. Ein Zinkmangel beeinflusst unsere Fruchtbarkeit, Haut und Schleimhäute, Wachstum und das Nervensystem. Es ist vermehrt in Austern, Schweine- oder Kalbsleber, oder Hülsenfrüchten vorhanden.

  • Mikronährstoffe, U. Gröber, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 3. Auflage, Stuttgart, 2011
  • Ernährung bei Eisenmangel, C. Gasche, Maudrich Verlag, 1. Auflage, Wien, 2013
  • Ernährungsmedizin, K. Widhalm, Deutscher Ärzte Verlag, 3. Auflage, Köln, 2009

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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

22. Februar 2019

Erstellt am:

2. Mai 2016

Stand der medizinischen Information:

22. Februar 2019

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