Die Bauchspeicheldrüse

Darstellung einer Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse liegt hinter dem Magen, sie ist u.a. für die Hormonproduktion
© z.B. Insulin) und die Verdauung wichtig. (pixdesign123 / Fotolia.com
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Die Bauchspeicheldrüse ist ein bis 14 bis 18 cm langes Organ, das sich hinter dem Magen befindet. Sowohl in der Hormonproduktion als auch in der Produktion von Verdauungsenzymen spielt sie eine wichtige Rolle.

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Unter bestimmten Umständen kann es zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kommen, für die starke gürtelförmige Oberbauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können, charakteristisch sind. Die Ursachen sind meist Gallensteine oder Alkohol. Auch bestimmte Medikamente können eine Entzündung auslösen.

  • Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) befindet sich hinter dem Magen und besteht aus exokrinem und endokrinem Gewebe.
  • Sie ist für die Hormonproduktion zuständig und erzeugt wichtige Verdauungsenzyme.
  • In den Langerhansschen Inseln werden die Hormone Glukagon und Insulin hergestellt. Diese sind für die Regulierung des Blutzuckerspiegel zuständig.
  • Die Pankreas produziert ein Sekret, das gegen Magensäure schützt.
  • Faktoren wie Alkoholkonsum oder Übergewicht können akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse verursachen und im schlimmsten Fall zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen.

Die Bauchspeicheldrüse wird von einem komplexen Nervengeflecht durchzogen. Der sogenannte exokrine Anteil der Bauchspeicheldrüse, der für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig ist, produziert täglich etwa 1,5-3 Liter Sekret.

Die Bauchspeicheldrüse lässt sich anatomisch in 3 Abschnitte teilen:

  • Pankreaskopf
  • Pankreaskörper und
  • Pankreasschwanz

Funktionell werden der exokrine und der endokrine Anteil unterschieden. Der exokrine Teil besteht aus mehreren kleinen Drüsenzellen, die über die gesamte Bauchspeicheldrüse verteilt sind. Hier werden die Verdauungsenzyme gebildet. Der endokrine Teil wird auch als Langerhans-Inseln bezeichnet. Diese befindet sich hauptsächlich im Pankreaskörper und Pankreasschwanz. Hier findet die Produktion von Insulin und Glukagon statt.

Die Bauchspeicheldrüse steht durch den Pankreasgang mit dem Dünndarm in Verbindung, über den sie Verdauungsenzyme in den Darm abgibt.

Grob kann man die Aufgaben der Bauchspeicheldrüse in 2 große Bereiche teilen.

  • Hormonproduktion: Sie produziert in den sogenannten Langerhansschen-Zellen Insulin und Glukagon und reagiert auf einen Abfall und Anstieg des Blutzuckerspiegels.
  • Bildung von Verdauungssekret: Es unterstützt die Verdauung im Zwölffingerdarm.

In den sogenannten Langerhansschen-Inseln werden die Hormone Insulin und Glukagon hergestellt. Insulin ist ein lebensnotwendiges Hormon, das den Transport von Glukose (Zucker) in die Zellen bewirkt. Der Gegenspieler des Insulin ist das Glukagon, das ebenfalls im Pankreas produziert wird. Glukagon setzt bei Unterzuckerung des Körpers Glukose aus körpereigenen Speichern, wie etwa der Leber, frei. Somit steigt der Blutzuckerspiegel wieder.

Bei Diabetiker:innen kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin herstellen (Diabetes Typ 1) bzw. wird es in zu geringen Mengen produziert bzw. es verliert seine Wirkung (Diabetes Typ 2). Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an, ohne dass der Zucker in die Zellen gelangt und verarbeitet werden kann. In den meisten Fällen verläuft dies symptomlos und wird nicht bemerkt. Umso wichtiger ist es, jährlich bei der Vorsorgeuntersuchung einen Blutzuckertest durchzuführen, um diese Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.

Im exokrinen Teil des Pankreas werden täglich zwischen 1,5 und 3 Liter Verdauungssekret gebildet. Dieses Verdauungssekret besteht aus mehr als 20 verschiedenen Enzymen, die zusammen mit der Gallenflüssigkeit aus der Leber in den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Die wichtigsten Enzyme sind Trypsin, Lipase und Amylase. Diese Enzyme sind wichtig, damit die Nahrungsbestandteile zerlegt werden können. Fehlen diese, werden Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß ausgeschieden, ohne dass die wichtigen Bestandteile ins Blut aufgenommen werden können. Die Folgen können Blähungen, Darmkrämpfe, Durchfall oder Mangelerscheinungen sein.

Es kann zwischen angeborenen und entzündlichen Erkrankungen des Pankreas unterschieden werden, sowie Tumoren. Angeborene Erkrankungen kommen sehr selten vor.

Akute Pankreatitis

Die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann viele Ursachen haben. Am häufigsten ist der chronische und exzessive Alkoholmissbrauch, sowie im Gallengang eingeklemmte Gallensteine, die einen Rückstau der Galle bis in die Bauchspeicheldrüse bewirken. Hierbei kommt es infolge der Reizung durch die Galle zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. In seltenen Fällen können bestimmte Infektionen (Viren oder Parasiten) der Auslöser sein, sowie Medikamente (Diuretika, Cortisol, Antibiotika). Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Symptome einer akute Pankreatitis

Sehr oft kommt es bei der Entzündung zu dumpfen Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen. Zusätzlich können Übelkeit, Erbrechen und Fieber (bis zu 38,5°C) auftreten. Innerhalb von wenigen Stunden kann es zu einem septischen Schock kommen, der mit Blutdruckabfall und Herzrasen einhergeht.

Die chronische Form der Pankreatitis entsteht schleichend über mehrere Jahre. Der Auslöser kann auch hier wieder ein übermäßiger Alkoholkonsum sein.

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird in den meisten Fällen erst sehr spät in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt. Eine spezifische Vorsorgeuntersuchung für diese Erkrankung gibt es leider nicht.

Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Die ersten Symptome können dann eine schmerzlose Gelbfärbung der Augen und Haut (Ikterus), Übelkeit, Gewichtsverlust, Angeschlagenheit und Appetitverlust sein. Auch kann es zu Oberbauchschmerzen wie bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kommen.

Risikofaktoren der Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Zu den Risikofaktoren für Pankreaserkrankungen zählen in erster Linie

  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Nikotin
  • Übergewicht
  • chronische Pankreatitis
  • Diabetes mellitus
  • Hat ein Verwandter 1. Grades Bauchspeicheldrüsenkrebs, steigt die Erkrankungswahrscheinlichkeit

Um Pankreaserkrankungen vorzubeugen empfiehlt es sich, auf den Nikotinkonsum zu verzichten, dazu zählt auch Passivrauchen. Es sollte ein Normalgewicht angestrebt werden. Auch Sport und Bewegung scheinen sich positiv auszuwirken. Besteht ein ausgeprägter Alkoholkonsum, sollte dieser auch gegebenenfalls eingeschränkt werden.


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Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

10. Mai 2023

Erstellt am:

18. Juli 2016

Stand der medizinischen Information:

30. April 2020

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