Eine möglichst frühzeitige Erkennung erleichtert die Behandlung von Hämorrhoiden wesentlich, wenngleich es auch in späteren Krankheitsstadien noch gute Therapiemöglichkeiten gibt. Leider scheuen nach wie vor viele Betroffene den Weg zum Gastroenterologen bzw. Proktologen und warten so lange zu, bis die Schmerzen deutlich größer sind als die Scham.
Sind die Hämorrhoiden im 1. Stadium noch nicht stark vergrößert, dann bringen mehr Bewegung, ballaststoffreiche Ernährung, kühlende Bäder mit Eichenrinden- und Kamillenextrakt, sowie abschwellend und schmerzstillend wirkende Salben und Zäpfchen sehr gut Linderung.
Vor allem in der Vorbeugung chronischer Probleme spielt das Körpergewicht eine entscheidende Rolle. Übergewicht übt einen großen Druck auf den Beckenboden aus und erhöht damit auch das Risiko, dass hämorrhoidale Beschwerden entstehen. Wichtig ist es in der Ernährung außerdem, Ballaststoffe (vor allem aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten) zu essen und viel zu trinken, damit die Faserstoffe im Darm quellen können. Auch Sport hilft bei der Linderung kurz- und langfristiger Probleme, da Bewegung das Bindegewebe stärkt und in weiterer Folge die Darmtätigkeit fördert.
Nach dem Stuhlgang kann es helfen, sich anstelle von Toilettenpapier mit Wasser zu reinigen. Der After sollte dabei aber auf keinen Fall mit Seife in Kontakt kommen, weil er ansonsten die schützende Fettschicht verliert. Lindernd wirken auch Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde.
Erweisen sich die erkrankten Hämorrhoiden als besonders hartnäckig, so können, je nach Schweregrad, verschiedene Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden. Operative Eingriffe empfiehlen sich aber frühestens ab den Stadien 3 und 4, wenn der Leidensdruck der Patienten sehr groß wird.
Ein Proktoskop wird in den Enddarm eingeführt, um an die Hämorrhoiden zu gelangen. Mit Hilfe eines Applikators wird dem Hämorrhoidalknoten ein Gummiband übergestülpt und die Blutzufuhr zur Hämorrhoide dadurch abgeschnürt. Nach ungefähr 72 Stunden stirbt das Gewebe oberhalb des Bandes ab, fällt in den folgenden 3 bis 4 Tagen ab und wird schließlich unbemerkt mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Gummibandligatur kommt bei Hämorrhoiden in Stadium 1 und 2 zum Einsatz.
Mit Hilfe dieser am häufigsten angewendeten Operationsmethode in den Stadien 3 und 4 werden störende Knoten am Analrand unter Narkose herausgeschnitten. Die verbleibenden Blutgefäße werden abgebunden. Eine Besonderheit an dieser Methode: Die Wunde bleibt oft, das Wundsekret kann optimal abfließen, dadurch wird der Heilungsprozess beschleunigt. Nach Anwendung dieser Methode ist die Neigung zu einer neuerlichen krankhaften Veränderung der Hämorrhoide deutlich geringer, allerdings ist der Eingriff mit stärkeren Schmerzen verbunden.
Dieses relativ neue, minimal-invasive Verfahren verursacht im Vergleich zu klassischen Operationen geringere Schmerzen. Bei der Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL) ortet der Arzt die zuführenden Arterien mit einem Ultraschallgerät. Mit Hilfe einer Sonde werden die Versorgungsarterien des Gewebes umstochen und gezielt unterbunden. Dadurch verkümmern die Hämorrhoiden nach einigen Wochen, ohne dass sich Wunden bilden. Für diesen Eingriff ist keine Narkose nötig. Die meisten Behandelten sind bereits am Tag nach dem Eingriff wieder fit. Nach Anwendung dieser Methode kommt es im Vergleich zu anderen OPs zu weniger Neubildungen von Hämorrhoiden, allerdings ist der Eingriff mit stärkeren Schmerzen verbunden.
Ein Klammernahtgerät (Stapler) ermöglicht es, die vergrößerte Hämorrhoide zu straffen, sie sozusagen zu liften.