Endoskopie der Speiseröhre

Arzt führt eine Endoskopie der Speiseröhre durch
Die Endoskopie der Speiseröhre kommt bei der Diagnosestellung von Sodbrennen, Speiseröhrenkrebs oder Schluckstörungen zum Einsatz.
© Romaset / Shutterstock.com
Direkt zum Inhaltsverzeichnis

Die Endoskopie der Speiseröhre (Ösophagoskopie) ist eine Form der Endoskopie; sie wird meist im Zuge einer Gastroskopie (Magenspiegelung) durchgeführt.

Medizinische Expertise

Christian Müller

AO. Univ.Prof. Dr. Christian Müller

Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie
Lazarettgasse 25, 1090 Wien
www.drmueller.cc
Medizinische Fachbeiträge auf MeinMed.at werden von 🇦🇹 österreichischen Ärzt:innen und medizinischen Expert:innen geprüft.

Inhaltsverzeichnis

Auffällige Veränderungen an der Schleimhaut (Mukosa) der Speiseröhre werden bei dieser Untersuchung mit einem Endoskop abgeklärt. Die Spiegelung der Speiseröhre kommt bei der Diagnosestellung von Sodbrennen, Speiseröhrenkrebs oder Schluckstörungen zum Einsatz. Während der Untersuchung können sowohl Gewebeproben genommen, als auch Fremdkörper entfernt werden. Patienten empfinden das Schlucken des schlauchähnlichen, biegsamen Endoskops oft als unangenehm, auf Bedarf gibt es die Möglichkeit von Beruhigungsmitteln.

  • Vorsorgeuntersuchung: Die Endoskopie der Speiseröhre ist keine Vorsorgeuntersuchung für Menschen ohne Beschwerden.
  • Diagnosestellung: Bei der Diagnosestellung von Sodbrennen, Speiseröhrenkrebs oder von Schluckstörungen (Dysphagie) und Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) spielt die Endoskopie der Speiseröhre eine wichtige Rolle.
  • Verlaufskontrolle, Operations-/Behandlungsnachsorge: Nach Verätzungen oder endoskopischen Eingriffen an der Speiseröhre kommt die Endoskopie als Verlaufskontrolle zum Einsatz.
  • Therapie: Die Endoskopie der Speiseröhre wird bei der Entfernung von Fremdkörpern aus der Speiseröhre sowie oberflächlicher Speiseröhrenkarzinome eingesetzt.

Eine Endoskopie der Speiseröhre mit einem flexiblen Endoskop kann mit örtlicher Betäubung oder unter Sedierung (Beruhigung) am schlafenden Patienten vorgenommen werden. Das verwendete Endoskop besteht aus einem dünnen, flexiblen Schlauch, der mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet ist. Der Patient liegt auf der linken Seite, das Endoskop wird über einen Beißring in die Mundhöhle eingeführt und bis in die Speiseröhre vorgeschoben.

Auch während einer Gastroskopie wird eine Endoskopie der Speiseröhre vorgenommen. Bei einer Gastroskopie werden die Speiseröhre, der Magen und der obere Bereich des Zwölffingerdarms untersucht. So kann die Speiseröhre auf Schäden, die durch eine Refluxkrankheit entstanden sind, geprüft werden.

  • Facharzt für Innere Medizin
  • Facharzt für Chirurgie
  • Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzfach Gastroenterologie und Hepatologie
  • In Krankenhäusern mit einer Abteilung für Innere Medizin/Gastroenterologie
  • In Krankenhäusern mit einer Abteilung für Chirurgie

Ähnlich wie bei einer Gastroskopie bestehen kaum Risiken für den Patienten. Es kommt nur selten zu Komplikationen. In seltenen Fällen kommt es zu einer Verletzung des Kehlkopfs oder der Speiseröhre. Schluckbeschwerden, leichte Heiserkeit, Schmerzen oder leichte Blutungen können Folgen davon sein. Eine Behandlung ist meist nicht nötig, da die Beschwerden von selbst abklingen.

Halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes. Für eine Endoskopie der Speiseröhre sollte Sie nüchtern sein, das heißt, Sie sollten mindestens 5 Stunden vor der Untersuchung nichts essen oder trinken.

Wenn der Rachen betäubt wurde, oder Sie eine Kurznarkose erhalten haben, so sollten Sie eine Stunde nach der Untersuchung nichts essen oder trinken.

Treten nach einer Endoskopie der Speiseröhre Schmerzen oder andere Befindlichkeitsstörungen, wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche, Bluterbrechen oder Fieber auf, informieren Sie sofort Ihren Arzt.

Die Kosten für eine Endoskopie der Speiseröhre werden von der Krankenkasse übernommen.


Autor:innen:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

8. September 2017

Stand der medizinischen Information:

8. September 2017

Mehr zum Thema

Derzeit aktuell

Neueste Beiträge